Im nächsten Jahr wird alles besser?

Als hochsensibler Mensch war ich zwischen den 20ern und 40ern in Phasen intensiven Weltschmerzes verstrickt (was mir damals natürlich nicht bewusst war). Es gab so viele Dinge, die ich damals nicht verstehen konnte. Warum zum Beispiel so viele Menschen gute Vorsätze fassen am Jahresende oder sich vornehmen, dass im neuen Jahr alles besser werden soll. Ich habe nie verstanden woher diese Menschen ihren Glauben nehmen – auch nicht warum ein Leben am 1. Januar plötzlich gut sein soll, wenn es am 31. Dezember eben nicht gut war. Woher sollte das Gute denn kommen?

SylvesterJahrelang habe ich mich mit dieser pessimistischen Denkweise selbst gequält – bis ich eines Tages eine Eingebung hatte. Eines Tages habe ich beschlossen, es in einer bewussten Willensanstrengung doch einfach mal mit dieser irrationalen (für mich völlig unrealistischen) Denkweise zu probieren: Ich habe festgelegt, das Jahr am 31. Dezember das Jahr für mich „abzuschließen“, mehr war es nicht. Schon am 1. Januar fühlte ich mich erleichtert über den Abschluss, hatte ich das Gefühl, mit frischer Energie ins neue Jahr zu starten. Ich fand es selbst höchst erstaunlich und unbegreiflich, aber es gelang mir tatsächlich auch im Laufe des Jahres immer wieder, auf dieses frische Gefühl zurück zu greifen. Das begeisterte mich. Am Ende des Jahres erfand ich dann ein kleines Jahresabschlussritual, das ich seitdem immer am 31. Dezember durchführe. Das Ritual selbst ist nicht festgelegt.

Da ich lange Zeit in der Nähe des Rheins gewohnt habe, spielte dieser oft eine Rolle. Manchmal warf ich Steine ins Wasser, stellvertretend für Dinge oder Menschen, die ich loswerden wollte. Oder ich verbrannte ein Blatt Papier, auf dem ich notiert hatte, was ich im neuen Jahr nicht mehr wollte. Ganz wunderbar ist es auch, Wünsche auf ein Blatt Papier zu schreiben, daraus ein kleines Papierboot zu falten, es ins Wasser zu setzen und zu zu sehen, wie es davon schwimmt. Ein ausgesprochen kräftiges und kräftigendes Bild! Eine weitere kraftvolle Methode habe ich bei Freundinnen kennen gelernt: Sie schreiben ihre Wünsche für das neue Jahr auf Zettel und wickeln diese um Raketen, die dann angezündet werden. Ich habe das nur einmal gemacht, aber ich habe immer noch Herzklopfen bei der Erinnerung daran …

Heute möchte ich Ihnen gerne einen sehr effektiven EFT-Prozess vorstellen, der sich meines Erachtens nach besonders gut als Jahresabschluss-Ritual eignet. Gary Craig, der Entwickler von EFT, nennt ihn „den persönlichen Friedensprozess“. Es ist ganz einfach: kaufen Sie sich ein kleines Heft und schreiben Sie 120 – 150 Situationen aus Ihrem Leben auf, die Sie belasten. Von Gary Craig war das ganze so gedacht, dass man anschließend alle diese Situationen beklopft und sie so auflöst. Ich gestehe aber an dieser Stelle gerne, dass ich das gar nicht gemacht habe. Das Aufschreiben war zunächst einmal genug, es fühlte sich so an, als wären die Belastungen dadurch, dass ich sie aufgeschrieben hatte, gar nicht mehr in mir – was natürlich so nicht stimmte … Einige sind im Laufe der Zeit dann aber tatsächlich verschwunden als Nebeneffekt vom Klopfen anderer Sätze, einfach so. Und wenn mir heute mein kleines Heft in die Hand fällt, habe ich ein diebisches Vergnügen daran, es durch zu blättern und mit einem Stift all die Situationen auszustreichen, die sich auf die eine oder andere Weise erledigt haben.

Interessant ist natürlich die Frage, wie Sie es halten mit dem Abschluss des Jahres. Ist es für Sie jahrein jahraus das Gleiche oder betrachten Sie jedes Jahr als etwas Besonderes? Wie immer freue ich mich, wenn Sie mir schreiben – vielleicht haben Sie ja auch ein schönes Ritual, das Sie mit uns teilen wollen?

Ich wünsche Ihnen ein ein schönes Weihnachtsfest, stressfreie Feiertage und dass Sie gut in das neue Jahr kommen!

Herzlichst,
Ihre Monika Richrath


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