Im Mai gibts keinen Mont Avril

Von Erichkimmich @Erich_Kimmich

Donnerstag 28. Mai 2015. Von Chagny über Rully nach St-Désert.

Die Sonne strahlt, der Himmel ist tiefblau. Nach dem Frühstück habe ich in einem Supermarkt eine große Volvicflasche gekauft und schließe mein Source-Trinksystem direkt daran fest. Heute bin ich den siebten Tag unterwegs. Chagny verlasse ich auf demselben Weg wie ich am Vorabend in das Städtchen hinein gewandert bin. Nach der Brücke über den Canal du Centre geht es dann aber vom Canal weg in Richtung Südwesten. Ich versuche, das im Wanderführer genannte Gästezimmer „L’Orangerie“ anzurufen; dort nimmt man Gäste nur für mindestens zwei Nächte auf. Die zweite Unterkunft meldet: bereits belegt. So wandere ich dennoch weiter; irgendwas hat sich noch immer finden lassen.

Waldpassagen wechseln sich mit offenem Gelände ab. Dann erlebe ich wieder einen märchenhaften Buchsbaum-Wald. Es fehlt nur noch die Waldfee!

  

Der Ackerwachtelweizen. Diese Pflanze ist für mich eine Seltenheit. In kleinen Dörfchen Rully lege ich gegen 11 Uhr eine Pause ein. Die Hitze ist heute sehr deutlich. An der Kirche vorbei führt der Weg aufwärts aus der Ortschaft hinaus.

  

Vorbei geht es an Feudalschloß Rully aus dem 13. Jahrhundert. Hier müsste man mal im kühlen Keller eine Weinprobe erleben! Der Weg steigt an und bald liegt Rully weit hinter mir. Die Aussicht nach Norden wird immer besser. In den Reben sprüht einer mit seinem Spezialtraktor trotz deutlichem Wind eine Substanz in die Rebzeilen. Ein Großteil davon weht mir entgegen. Hoffentlich ist es nichts Übles.

Das Plateau des Tartignats bietet einen ausgezeichneten Rundblick. Eine erhabene Stelle!

  

Kaum am „Paß“ mit seinem steinernen Kreuz angekommen, führt der Weg wieder abwärts nach Mercurey.

In dem kleinen Dörfchen mache ich in der kühlen Kirche Notre-Dame de Mercurey eine Pause. Wo lässt es sich besser abkühlen als in einer Kirche!? (Im Weinkeller, ich weiß).  Eine steinerne Muschel im Inneren zeigt die alte Pilgertradition auch hier. Im Gästebuch hat sich eine „Christa aus dem Schwarzwald“ eingetragen. Das war bereits vor zwei Tagen.

  

Ich überquere die Departementsstraße und schon geht es am gegenüberliegenden Hang wieder aufwärts. Die SoSnne scheint,  mir ist heiß.

  

Vorbei an einem Weingut steigt der Weg weiter aufwärts. Eine Rast am Wegrand gibt mir neue Kraft in Form von Kohlenhydraten. War dringend!

Noch einmal steigt es aufwärts und dann genieße ich auf einer freien Hochfläche einen faszinierenden Rundumblick. Einfach grandios. Im Hintergrund sieht man deutlich die weißen Hochhäuser von Chalon-sur-Saône.

  

  

  

  

  26 km 2,7 km/h 9:33 720 hm 718 hm 134,0 km.

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