Im Licht der Liebe – eine Geschichte

Es gibt Momente im Leben, die sind einzigartig. Momente, die nie mehr wieder kommen und so wundervoll sind, dass sie uns ein Leben lang satt machen koennen. Es sind nicht die großen Taten oder Ereignisse, die uns beruehren, sondern die kleinen Gesten im Herzen, im Blick, im Mondschein des vergangenen Sonnenstrahls. Augenblicke, die so unglaublich sind, dass sie ein Leben veraendern koennen und manchmal eine ganze Welt  … .

Im Licht der Liebe

Ondit-neu

Es ist wieder Zeit fuer eine Geschichte aus der SpielWelt

Der Tag war lang in der uralten Metropole.

Die Sonne vergluehte am Firmament und tauchte alles zum letzten Mal in seinen goldenen Glanz. Lange war ich unterwegs gewesen im alten Kontrakt bewaffnet mit Skizzenbuch und jede Menge Utensilien um in zu jagen – den heiligen Augenblick. Den einen Moment, denn das ist es, was ich tue, was meine Bestimmung ist, mein Leben, diesen einen Augenblick jagen und seine Geschichte erzaehlen. Ihm ein Gesicht geben, eine Stimme in einem Meer aus Farben, dass seiner Schoenheit gerecht werden kann. Nur die besten Materialien waehle ich aus, wenn ich einen Gefangen habe. Aber nein, keine Sorge, ich halte diese Kostbarkeiten nicht wie Tiere in Kaefigen, so etwas ist mir fremd. Ich ehre sie, rolle den toten Teppich fuer sie aus und lade sie in meinen Geist ein, um mit mir zu sprechen und mir ihre Geschichte zu erzaehlen, ihre Wahrheit hinter dem Schleier, den die Welt sieht, weil sie die Augen vor der Wahrheit verschließt.

Viel habe ich heute gesehen im alten Kontrakt der ewigen Stadt. Einen Ort, wo die Kunst noch geehrt und unseresgleichen Respekt und Wertschaetzung gezollt wird. Sie wissen noch, um die wahre Kraft hinter dem Bild. Ja, die Menge teilte sich vor mir, wie Moses das Meer, um ihn nicht zu stoeren, den heiligen Moment der Vereinigung im Bild. Um mich meine Bestimmung erfuellen zu lassen an diesem Ort inmitten des Lebens. Kein Muesahl ist mir zu schwer, keine Anstrengung zu groß, nichts unueberwindbar, nur um ihn zu finden, den einen Augenblick. Ich erklomm die hohe Kuppel unter dem Meisterwerk des Ruhms vergangener Renaissancekunst, schnupperte den Duft und die Luft seines Genies, sah das, was er sah, doch meinen Augenblick fand ich dort oben nicht. Ich ging hinaus auf die Plattform, um neben den Steinstatuen des Vergangenen in die Welt zu schauen, sie zu sehen, die ewige Stadt. Ich lauschte ihren Stimmen, beobachtete die Menschenmassen, die sich schwitzend hinauf quaelten in der heißen Sonne Glut, ohne es sehen zu koennen – die Zeitzeugen.

Ich sehe durch die Zeiten, sehe alles, was an diesem Ort geschehen ist, hoere ihre Stimme, lausche ihren Gedanken, all derer Geschichten, die sich hier abgespielt haben. Ein Wellenritt auf Emotionen quer durch die Zeit. Jeden Augenblick nehmen ich wahr, jeden Moment, wo alles ist, jede Begegnung, jede Beruehrung, jedes Wunder laengst verblasst, und dennoch kann ich ihn nicht finden, ihn nur erahnen. Seinen Hauch, der mich wieder und wieder streift, lockt und durch die Stadt jagte die letzten Tage. Ich weiß, dass er hier irgendwo ist, dieser eine Augenblick, von dem ich immer nur ein Fragment zu spuehren bekam. Wieder und wieder spuehre ich seinen Atem, sehe seinen Schein und dennoch kann ich ihn nicht fassen. Große Macht besitzt er, die Welt zu veraendern und ich will ihn haben.

Den ganzen Tag schon folge ich seiner Spur durch verfallenes Altertum, unter Triumphboegen hindurch an Ruinen vorbei, betrete die große Arena im Abendrot und werde bejubelt empfangen von tausenden Seelen, die fuer alle Zeit hier ausharren und es lebendig halten – Zeugen der Geschichte dieses Ortes. Wie blind all die Menschen heute hier durchlaufen mit ihrem neumodischen Kram, der Verstand festgehalten an einem weit entfernten Ort im Dunklen Reich, abgeschnitten von ihrer Selbst. Sie sehen nicht, sie hoeren nicht und sie fuehlen nicht mehr, was sie einst waren. Schnell, eilen sie durch die Geschichte die ihnen in Stein gehauen schon fast entgegen schreit davon. Ich sammle mich und konzentriere mich wieder auf meine Mission. Derlei kann mich nicht fesseln, weil es bei ihnen nichts gibt, was den besonderen Augenblick entfesseln koennte … oder vielleicht doch?

Ein Hauch liebkost meinen Nacken, raunt mir ein Wort zu, ehe er wieder verschwindet. Ja, so nah wie eben war mir dieser Moment noch nie gekommen. Ich rieche seine Besonderheit, spuere sein Kribbeln auf meiner Haut, gleich Zeuge zu werden von einem Wunder. Nur ein Wort erklingt in meinen geistigen Hallen, leitet mich, fuehrt mich zieht mich hinaus zu der großen runden Kuppel die vom Blutrot des Himmels in den Schlaf gekuesst wird. „Basilica.“ Ich frage mich nicht, wieso? Ich frage nicht warum? Ich wage nicht mehr zu zweifeln, ich folge und lasse einfach zu. Ohne Erwartung betrete ich die große Halle erneut, die ich in den fruehen Morgenstunden schon durchsucht hatte. Jetzt erwarten mich Menschenmassen in jeder Nische, lautes Gebruell donnert durch die Hallen und entweiht diesen heiligen Ort. Kindergeschrei, murmelnde Laute. Der Duft nach Schweiß und Anstrengung vermischt mit Weihrauch und brennenden Kerzen. Gedaempftes Licht, dunkle Ecken und ueberall ein Lichtertanz aus Sonnenstrahlen, die einzelne Wunder erhellen und den Waechtern der Zeit ihren letzten Segen geben – fuer diesen Tag.

Ich bin muede, setze mich hinter das Eingangsportal in eine Nische und lasse alles auf mich einwirken. Die letzten Sonnenstrahlen waermen mein Gesicht, kitzeln meine Mundwinkeln und gleiten hinab in mein Herz. Und dann endlich werde ich belohnt. Das Wunder offenbart sich an diesem Ort, wo es dieses Wunder gar nicht geben kann. Wo es in der Geschichte oft genug verdammt und mit Unglueck behaftet war. Vertrieben war es in einer Welt von alten machtgierigen Maennern, und ausgerechnet hier geschieht der Augenblick, geschieht endlich nach tausenden von Jahren Heilung.

Er ist unscheinbar, ein niemand und wuerde nicht auffallen – eine gute Wahl, wie ich Vorfreude feststellen kann. Er weiß nicht, wie ihm geschieht, ist verwirrt, als es ihn ueberkommt. Sein Licht beginnt zu strahlen, von innen heraus, heller als alle anderen Menschen hier. Er strahlt aus der Masse heraus, faellt auf – doch nur fuer meine sehenden Augen. Fuer den Rest der Welt ist er blind und unscheinbar. Niemand sieht das Wunder, niemand achtet auf ihn, alles gehen einfach weiter in ihrer blinden Welt. In seinem Herzen erscheint ein helles schimmerndes Gelb, dass sich langsam erhebt und ihn umhuellt. Es fließt aus ihm heraus, gleitet hinauf, schwebt ueber ihm im hellen Glanz – wird zum Abbild seiner Seele. Sie weitet sich aus, erfuellt bald schon die Halle, suchend oder wissend?

Dann erstarrt die Welt. Alles verschwindet, loest sich auf im Glanz und zurueck bleibt eine junge Frau. Ich bin längst hinein getreten hinter die Schleier in eine Wahrnehmung, zu der mir niemand hier folgen kann. Es sind nur noch wir hier, er, sie und ich als Zeitzeuge. Sie ist ebenso erstaunt wie er anfangs, kann nicht so recht einordnen, was da mit ihr geschieht. Schuechtern blickt sie zu ihm, unsicher und doch freudig erregt, als ob sie tief in sich eine Wahrheit spueren kann, die noch nicht geschrieben ist. Die Ahnung von etwas herrlichem, was da kommen mag. Ob sie wohl wissen, dass sie hier ein Wunder wirken? Leicht erroeten ihre Wangen, als er sie von der Seite ansieht, begehrend und doch zurueckhaltend – noch. Sie sieht nur ihn, nicht sein Licht und dann geschieht es. Als sich ihre Blicke treffen entflammt ihr Herzlicht und fließt aus ihr heraus. Es steigt empor, hoer und immer hoeher seinem Licht entgegen. Beide Seelen treffen sich dort oben an diesem uralten Ort, vereinigen sich, laengst wissend, dass sie nicht nur fuereinander bestimmt sind, sondern die Liebe selbst an diesem Ort zurueck bringen.

Denn immer da, wo sich die Seelenliebe begegnet, kehren alle Schatten der Vergangenheit endlich heim, im Licht der Liebe.

Seelenbegegnung-Signatur

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