Im Lande der Grands Crus

Von Erichkimmich @Erich_Kimmich

Dienstag 26. Mai 2015. Von Nuits-St-Georges nach Beaune.

Eine Genießerstrecke oberhalb der Weinberge steht uns heute bevor. Doch zunächst wandern wir ins Zentrum von Nuits-St-Georges, um im Café du Centre zu frühstücken. Sigrid ist bereits losgezischt – ohne Frühstück! Wir verwerfen den Gedanken, das sogenannte Cassissium zu besichtigen, wo wir viel über die Herstellung des berühmten Likörs aus der Schwarzen Johannisbeere erfahren könnten. Im Café du Centre bekommen wir alles was das Herz begehrt, sitzen in der Sonne auf dem Marktplatz und hören das Glockenspiel der Turmuhr.

Es ist nach zehn Uhr als wir dann endgültig aufbrechen. In einem Feinkostgeschäft kaufen wir noch einen Epoisse-Käse, der in dieser Gegend hergestellt wird. Seit Jahrhunderten wird er in der Tradition der Mönche aus Rohmilch und mit Marc de Bourgogne hergestellt. An den Häusern wechseln sich die Schilder der berühmten Weinproduzenten ab. Hier wird mit den renommierten Grand Crus (das sind die Weine aus den steileren Lagen am oberen Teil der Hänge) richtig viel Geld verdient.

  

  

  

Der Rundblick geht weit hinaus in die Ebene, wo der ordinäre Burgunder gedeiht.

Der Weg zieht sich auf Halbhöhe dahin; überall in den Weinbergen sind die Helfer beschäftigt. Erst nach Premeaux-Prissey kommen wir höher hinauf. Hier gibt es zahlreiche Höhlen tief in den Berg hinein, denn auch das gute helle Gestein lässt sich teuer verkaufen; bei Comblanchien wird auch Marmor abgebaut. Gegen Mittag trinken wir einen Kaffee in einem Relais Routiers, wo man sich gerade zum Mittagessen-Büffet rüstet.

  

  

Nach Ladoix-Serrigny führt der Chemin nochmals bergauf und durch einen Buchsbaumwald: Grün und vermoost, geradezu verwunschen kommt man sich darin vor.

  

  

Helmut verspürt plötzlich einen gewaltigen Schmerz im Knie und kann sich kaum mehr bewegen. Wir setzen uns an einer Trafostation erst mal hin. Nur mühsam gelingt es nach einer Pause, sich auf die Stöcke gestützt fort zu bewegen. Wir schaffen es langsam hinunter bis Aloxe-Corton, wo wir ein Taxi bestellen. Das kommt auch sehr rasch und bringt uns nach Beaune nahe des Bahnhofes. Im Hotel de la Gare nehmen wir ein Zimmer.

  

  

Am Abend machen wir einen kurzen Bummel ins Zentrum von Beaune. Neben dem berühmten mittelalterlichen Krankenhaus „Hôtel Dieu“ – eine Besichtigung ist zeitlich nicht mehr möglich – trinken wir einen fruchtigen Kir (Weißwein mit Cassis).

Das Abendessen nehmen wir im Hotel zu uns. Nachdem die Schmerzen kaum nachlassen, will Helmut morgen die Wanderung abbrechen und per Bahn nach Karlsruhe zurück fahren.

  

  

10,4 km 1,8 km/h 5:50 247 hm 242 hm 83,9 km.

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