Am ersten Abend konnte er nicht recht einschlafen. "Ich soll wirklich ganz allein im Wohnzimmer schlafen?", fragte er, und wirkte plötzlich viel jünger als tagsüber. "Im Dunkeln?"
Wir liessen schließlich die Türen offen - "so können wir hören wenn etwas ist, und Du kannst hören dass wir da sind". Habca erläuterte nochmal dass das aber nicht bedeute dass er ins Bett dürfe. "Schon okay", sagte Milow rasch, so wie er zu allem was Habca und Nomi ihm erklärten lieb einlenkte.
Am nächsten Tag war er noch ziemlich müde von der anstrengenden Nacht. Er lieh sich Habcas zerfetztes Lieblingstau zum Nuckeln und schlief dabei ein.
"Schon okay", sagte Milow. "Guck mal, ich darf aufs Sofa", sagte Merlin und kletterte mit seiner unnachahmlichen Klimmzugtechnik aufs Sofa, sich dabei zweimal nach Milow umschauend. "Schon okay", sagte Milow, "ich schlafe unter dem Tisch". Komisch, war das nicht bis vor kurzem noch Merlins Platz?
Ein ganz lieber Junge
Was passiert in der Küche?
Es war heiß in Milows Internatstagen, und unser Programm war voll. Die Pfeife haben wir ihm noch erklärt, und den Clicker. Über Hürden ist er gesprungen, aber nicht durch den Reifen. Den Tunnel haben wir uns erarbeitet. Manchmal musste Milow sich mitten auf einem Spaziergang hinlegen und kurz verschnaufen. "Puh, ich wusste nicht dass Internatsleben soo anstrengend ist!" Kaninchen, Hasen, Vögel mussten in diesen Tagen auf Milow den Jäger verzichten: "Och nö, jetzt nicht", sagte er, "ich bin schon ein wenig müde, und Merlin läuft schon da vorne, ich muss aufholen!" Sogar Ronja unserer Meerschweinfrau durfte er dann Hallo sagen. Sie sagte was sie immer zur Begrüßung sagt: "Kann man das essen?" und schnupperte an seiner Nase. Milow schien überrascht, aber Ronja ersparte sich ihren Vortrag über ihre Meinung zur Einteilung von Raubtieren und Beutetiere und wandte sich wieder ihrer Gurke zu. "Mmh, erfrischend, bei dem Wetter."