Nach der kurzfristigen Verarmung der Superreichen ging auch die der Normalbürger vorüber wie ein schneller Sommerregen. Etwa zwei Drittel des Vermögenszuwachses - also etwa 3,1 Prozent - seien als neue Anlagemittel zugeflossen, um ein Drittel reicher wurden die Deutschen durch die gestiegene Bewertung ihrer Aktien oder Fonds. 100.000 Deutsche schafften es zuletzt neu in den Klub der Millionäre - ein Zuwachs von 23 Prozent auf einen neuen Höchststand von 430.000 (Stand Mitte 2010).
Schneller wuchs nur das Gold-Vermögen der Europäischen Zentralbank. Die durfte sich am 31. Dezember um einen Wertzuwachs ihrer Goldrücklagen in Höhe von rund zehn Prozent freuen - ihre Goldanlagen im Wert von 300 Milliarden Euro sind jetzt 334 Milliarden Euro wert. Wobei es sich bei dem einen natürlich um die andere Seite derselben Medaille handelt: Das Herbeizaubern eines Aufschwungs mit der Geldruckpresse führt zur Inflationierung von Schulden und Vermögen gleichermaßen. Und in Ermangelung hellwacher Politiker und Journalisten, die auf die wachsende Schere zwischen Menge und Qualität des vorhandenen Geldes hinweisen, fungiert der Goldpreis als Warnmelder.
Mehr Geld im Handumdrehen: Wem die Schulden der Deutschen gehören