Inhalt:
Die siebzehnjährige Felix lebt in London und macht eine Ausbildung zur Krankenschwester, als sie eines Tages bei einer Demonstration Nat kennenlernt. Sie ist von Anfang an fasziniert von dem jungen Kommunisten und seinem Plan, sich als Freiwilliger im Spanischen Bürgerkrieg zu melden. Als sich ihr wenig später die Gelegenheit bietet, beschließt Felix, ihrer großen Liebe nach Spanien zu folgen und dort als Krankenschwester zu arbeiten. Was sie nicht ahnt: George, ein Freund der Familie, der schon lange plant, ihr einen Heiratsantrag zu machen, folgt ihr.
Felix, Nat und George müssen die Grausamkeit des Krieges erfahren und herausfinden, was Liebe und Leben wirklich bedeuten.
Figuren:
Das Buch ist aus Felix‘, Nats und Georges Sicht geschrieben. In alle drei Protagonisten kann man sich mehr oder weniger gut hineinversetzten. Felix ist ein junges, unschuldiges Mädchen, das sich verliebt und Hals über Kopf seine Heimat verlässt, um den Jungen zu finden, den sie zu lieben glaubt. An sich fiel es mir nicht schwer, mich in ihre Lage zu versetzen, doch besonders am Anfang waren mir ihre Handlungen nicht ganz klar. Vor allem Felix‘ Aufbruch nach Spanien ist so plötzlich und geht so schnell, dass es als Leser nur schwer nachvollziehbar ist. Wobei auch die Liebe zwischen Nat und Felix nicht immer nachvollziehbar war. Die beiden kennen sich kaum, lieben sich aber vom ersten Moment an so sehr, dass sie füreinander sterben würden. Naja. Zwischen den beiden war einfach zu wenig, als dass man das ernsthaft verstehen könnte. Über Nat hat man meiner Meinung nach zu wenig erfahren. Bei ihm hat irgendwie der Hintergrund gefehlt. Er hatte keine Vergangenheit. Nat war einfach Nat. Mehr nicht. Und der dritte unserer Protagonisten? Wenn George mir nicht gerade total leidgetan hat, hat er mich meist gelangweilt. „Seine“ Kapitel waren weniger interessant.
Stil und Sprache:
Anfangs bin ich mit Lydia Sysons Schreibstil nicht ganz warmgeworden, was wohl auch der Verwirrung lag, die die ersten Seiten geschaffen haben. (Die Zeitsprünge und Perspektivwechsel bringen einen schon einmal durcheinander.) Allerdings gefiel mir nach einigen Kapiteln der Stil schon viel besser, das Buch las sich leichter und vor allem schneller als zuvor und ich konnte vollends in das Geschehen von 1936 eintauchen.
Handlung/Idee:
Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist, dass man viel über den Spanischen Bürgerkrieg lernt, ohne dass sich der Jugendroman in ein trockenes Sachbuch verwandelt. Man erlebt den Krieg hautnah mit, versetzt sich in die Lage der Leute damals und lernt nebenbei eine Menge interessanter Fakten, die im Geschichtsunterricht nicht zu Sprache kommen. Ich habe großen Respekt vor der Autorin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus diesem historischen Ereignis ein spannendes Jugendbuch zu schaffen. Die Recherche stelle ich mir recht aufwendig vor, aber Lydia Syson kann stolz auf sich sein: Das Buch ist wirklich gelungen.
Fazit:
Ein lesenswertes Buch, das nicht nur mit Spannung und Gefühl von dem Kampf dreier Jugendlicher erzählt, sondern auch in eine uns fremde Welt entführt.
PROLOG
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