Im Dschungelcamp

Von Martin Gehring

Gestern, lieber Leser, habe ich mit wohligem Schaudern eine Folge der aktuellen Staffel von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" gesehen. Dort musste ein ehemaliger Showmaster unter viel Gezeter in einer Kiste, bestückt mit einer gefühlten Milliarde von Kakerlaken und anderen Krabbelviechern, Sterne von der einen Wand ab- und an der gegenüber liegenden Wand wieder anschrauben, was die Fernsehwelt (also ich...) mit einem wahren Gefühlsbad aus Entsetzen, Schadenfreude und Fremdschämen zur Kenntnis nahm.
Was die Zuschauer dieses Meilensteins deutschen Kulturfernsehens jedoch nicht wissen, geschweige denn erahnen können: Das Dschungelcamp ist auch im Tierfernsehen eine bekannte und beliebte Sendung und erfreut sich dort ungeahnter Einschaltquoten. Man muss dazu allerdings wissen, dass unsere beschuppten, bepelzten, gefiederten null- bis tausendbeinigen Freunde mit den brummeligen und quietschigen Geräuschen, welche die großen, bunt gewandeten Zweibeiner namens Larissa, Winfried, Gabby u.s.w. machen, nicht allzu viel anfangen können, sondern stattdessen das hören, was uns bedauerlicherweise entgeht: nämlich ihresgleichen.