Im Dienst der Gräfin von Tereza Vanek – Rezension

Im Dienst der GräfinDas Leben der Blutgräfin

1606: Durch eine Seuche zur Waise geworden, gelangt die 17-jährige Emilia in die Dienste der Gräfin Elisabeth Bathory, der mächtigsten Frau Ungarns. Emilia ist glücklich über die Möglichkeit ihrer Berufung zur Gewandschneiderin folgen zu können, doch schon bald überschatten Todesfälle und Misshandlungen das Leben am Hof. Obwohl Emilia in der Gunst der Gräfin steht, die ihre Fähigkeiten schätzt und ihr vertraut, erkennt sie eine dunkle Seite an ihrer neuen Dienstherrin. Als sie sich in Istvan verliebt, der ebenfalls schicksalshaft mit Elisabeth verbunden ist, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und Emilia gerät in einen lebensgefährlichen Strudel aus seelischen Abgründen und politischen Ränkespielen. (Klappentext)

Dieses ist nun schon mein drittes Buch von Tereza Vanek und dieses Mal nimmt sie mich mit nach Ungarn. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher noch nie etwas von Elisabeth Bathory gehört habe.

Zunächst einmal lerne ich Emilia kennen. Die ehrgeizige junge Frau mag sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden und schafft es, in den Dunstkreis der mächtigen Erzsébet Báthory – Tereza Vanek verwendet im Buch den Namen in der Landessprache – zu kommen.

Tereza Vanek hat eine ganz besondere Art, mir ihre Personen vorzustellen und nahe zu bringen. Schon nach ein paar Seiten bin ich so vertraut mit ihnen und ihrer Geschichte. Besonders bei Emilia hatte ich schon nach kurzer Zeit das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Ich erlebe alles mit ihren Augen, lerne mit ihr die Gräfin kennen, teile ihre Bedenken. Und obwohl es nur diesen einen Erzählstrang gibt, ist die Geschichte so fesselnd und dramatisch.

Tereza Vanek erzählt die Geschichte der ungarischen Blutgräfin Erzsébet Báthory sehr spannend und gleichzeitig einfühlsam. Ein besonderes Kribbeln löste die Tatsache aus, dass es eine wahre Geschichte ist, die Tereza Vanek ohne jede Wertung beschreibt. Denn sie stellt die Gräfin nicht nur als grausames Monster dar, sondern gibt ihr ein facettenreiches Gesicht. Ich erfahre viele Dinge aus ihrer Vergangenheit und kann ihre Entwicklung sehr gut nachvollziehen und sogar verstehen. Das Leben hat sie hart gemacht, denn sonst hätte sie nicht überlebt.

Mir geht es so wie Emilia. Ich verabscheue die Grausamkeiten, die Tereza Vanek zwar deutlich, aber dennoch sehr behutsam geschildert hat. Und gleichzeitig finde ich Erzsébet Báthory so faszinierend. Sie ist eine Persönlichkeit, der ich gerne mal begegnet wäre, obwohl ich dabei sicher Bauchschmerzen gehabt hätte. Die zarte und verbotene Liebesgeschichte zwischen Emilia und Istvan ist das Sahnehäubchen und sorgt für zusätzliche Spannung.

Fazit: Eine sehr beeindruckende Darstellung einer faszinierenden Frau.

Die Autorin über sich selbst:

Ich bin gebürtige Tschechin, in München aufgewachsen und seit 2007 veröffentlichte Autorin. Den Traum vom Schreiben hatte ich schon mit 14, doch musste sehr viel Zeit vergehen, bis er wahr wurde.

Vorher ging ich brav zur Schule, studierte Sprachen, lebte einige Zeit im Ausland und schlug mich mehr oder weniger begeistert mit den verschiedensten Jobs durchs Leben. Doch der Drang zu schreiben ließ mich nicht los, so dass ich mich schließlich doch ernsthaft ans Werk machte – und dann viel schneller einen Verlag fand als angenommen.

Mein besonderes Interesse beim Schreiben gilt historischen Ereignissen, ungewöhnlichen Frauengestalten und der Begegnung von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen.

Ansonsten wohne ich wieder in München mit Mann, Stieftochter, vier Katzen und fünf Papageien. (Quelle: Amazon)

Hier geht es zur Webseite von Tereza Vanek

Das Buch ist im Drachenmond Verlag erschienen, vielen Dank für mein Rezensionsexemplar!

Leseprobe

Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch findet ihr hier.


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