Im Biergarten

Von Christine

Wie die Frühjahrsblüher sprießen in München die Biergärten aus dem vor kurzem noch winterlichen Boden. Als eine, die viel Lebenszeit in einer geistesgeschichtlich bedeutsamen schwäbischen Provinzstadt verbracht hat, komme ich aus dem Staunen kaum heraus. Riesige Ansammlungen von Bierbänken und -tischen warten gastfreundlich in nahezu allen Parks und öffentlichen Gärten auf Besucher. Angesichts des plötzlich ausgebrochenen Hochsommers mussten sie nicht lange warten... 

Vorher.....


Was für eine Überraschung für mich: Man darf sein Essen selber mitbringen. Im Land der für effizientes Wirtschaften bekannten Schwaben wäre so was undenkbar! In München steht man da offenbar drüber, wohl wissend dass es in einem Biergarten ja nur sekundär ums Essen geht. Wie schon der Name sagt, geht es um Bier. Das fließt aus duschkopfgroßen Zapfhähnen in eimergroße Maßkrüge, in denen man gut und gerne ein Kleinkind untertauchen könnte. 
Wie oft das tatsächlich passiert, dass ein Baby - etwa analog zu Obelix, der ja bekanntlich als Neugeborenes in den Zaubertrank gefallen ist - eine Gerstensaft-Taufe erhält, ist mir statistisch nicht bekannt. Über den Zusammenhang zwischen einem solchen Kindheitserlebnis und der Menge, die hierzulande im Erwachsenenalter vertragen wird, kann ich also nur mutmaßen.

... nahher.


Die zweite Überraschung: Bier in kleineren Gläsern (mir als "normal" bekannt) wird gar nicht erst ausgeschenkt. Außer Weißbier, möglicherweise gilt so eine "Halbe" ja als eine Art Kinderportion;-) Wenn man nichts dazu sagt, kriegt man automatisch einen Liter;  wer das nicht möchte, muss sich rechtzeitig vorher wehren. Für das bekannte Maßkrugstemmen muss ich aber erst noch trainieren (in vieler Hinsicht;-)

Christine übt bayerische Rituale. 


Es stimmt übrigens gar nicht, dass ich auf obigen Fotos rot im Gesicht bin. Und erst Recht nicht vom Bier, an dem ich ja wie man sieht bloß genippt habe. Ich hatte es bloß mal wieder nicht für nötig gehalten, bei 32 Grad im Schatten - und etwa gefühlten 70 in der Sonne - die Sonnencreme auszupacken. Aber Rot ist was anderes, das beweist doch die Tomate rechts im Bild. Sozusagen ein Rotabgleich (entsprechend dem Weißabgleich in der digitalen Kamara...).

Eva trinkt weiterhin Rotweinschorle (nee, ist nicht wahr).