Im August in Osage County

2. März 2014  |   Verfasst von Michael

Im August in Osage County Kritik Review FilmkritikVerrückt, wie sich die Zeiten ändern. Heutzutage bekommt man als Schauspieler ein Rolle in einem Film, wenn man sich per iPhone-Video bewirbt. So geschehen beim Casting zum Film Im August in Osage County. Benedict Cumberbatch bewarb sich so nämlich um die Rolle des “Little” Charles. Regisseur John Wells (Emergency Room) war daraufhin so begeistert, dass er ihn ohne zu zögern engagierte. So verrückt sich die Geschichte vielleicht für den ein oder anderen anhören mag, genau so verrückt zeigt sich auch Im August in Osage County auf der Leinwand. Aber heute gehts in der Kritik nicht nur über die Geschichte des Films, sondern auch um eine Frau, die schon längst einen Ehrenoscar für ihr Lebenswerk verdient hätte.

Inhalt:

Es brauch schon die Beerdigung von Beverly (Sam Shepard), dem Mann von Violet (Meryl Streep), um die in alle Richtungen verstreuten Familienmitglieder wieder an einen Tisch zu bekommen. Doch der Besuch im Elternhaus wird für Kinder und Geschwistern von Violet der reinste Höllentrip. Der Umgang mit Ihr ist nämlich alles andere als leicht. Ihr Zwang immer auszusprechen, was sie gerade denkt, stößt nicht nur die anwesenden vor den Kopf, sondern stellt sie zudem meist bloß. Trotzdem kommen ihre Töchter Barbara (Julia Roberts), Karen (Juliette Lewis) und Ivy (Julianne Nicholson) mit ihren Lebenspartnern und Kindern nach Hause, um an der Beerdiung teilzunehmen und sich um ihre Mutter zu kümmern. Außerdem treffen auch Violets Schwester Mattie Fae (Margo Martindale) zusammen mit ihrem Mann Charles (Chris Cooper) und ihrem Sohn Little Charles (Benedict Cumberbatch) “pünktlich” zur Trauerfeier ihres Schwagers ein. Doch der Tod von Beverly verkommt schnell zur Nebensache, denn die dunklen Familiengeheimnisse werden von der zynischen Violet schonungslos aufgedeckt und angesprochen, was zu kleineren und größeren Reibereien führt…

Fazit:

Heute wird es eine etwas andere Art der Kritik geben. Anders, weil es heute nicht nur um den Film geht, sondern auch um eine Frau die 35!!!! Jahre nach ihrer ersten Oscar-Nominierung in diesem Jahr bereits zum 18. Mal nominiert ist. Das sind also alle zwei Jahre eine Nominierung, was an sich schon so absurd klingt, dass man im ersten Moment glaubt, sich verlesen zu haben. Die Rede ist von der bezaubernden Meryl Streep. Mit 18 Nominierungen liegt sie übrigens unangefochten auf Platz 1 in dieser Kategorie. Es gibt übrigens zwei Seiten von Meryl Streep auf Wikipedia. Auf der einen Seite findet sich allgemeines zu ihr wie Geburtsdatum und Biografie. Unter anderem findet man dort auch die Kategorie “Auszeichnungen”, die einen Link enthält. Dieser führt dann auf die zweite Seite von ihr , auf der man aus dem Staunen kaum mehr heraus kommt. Dort sind nämlich alle Nominierungen und Auszeichnungen für diverse Filmpreise aufgelistet. Unter anderem gehören zu den Gewinnen 3 Oscars, 8 Golden Globes und nicht zuletzt auch noch ein Goldener Ehrenbär auf der Berlinale aus dem Jahr 2012 für ihr Lebenswerk.

Und dass sie auch dieses Jahr für Im August in Osage County für den Oscar nominiert wird, war für mich damit eigentlich schon klar, bevor ich den Film überhaupt gesehen hatte.  Nach der Sichtung muss ich aber sagen, dass die Nominierung nicht nur gerechtfertigt ist, sondern es eine Frechheit gewesen wäre, sie nicht zu nominieren. Sie geht in Ihrer Rolle so sehr auf, dass man im Kino sitzt und eine Gänsehaut bekommt. Des öfteren stößt sie ihre Töchter oder Schwester derart vor den Kopf, dass man einfach mit ihnen mitfühlen muss. Ich habe mich zwischendurch wirklich gefragt, wie es wohl Julia Roberts oder Juliette Lewis während den Dreharbeiten gehen musste. So gefasst auf unaufhörliche Anschuldigungen und Beleidigungen zu reagieren, wie es zum Beispiel Barbara (Julia Roberts) tut, zeigt mir, dass es eben doch noch Filme gibt, in denen es eine ganze Ansammlung von großartigen Schauspielern gibt. Zum Oscar-Tipp vermute ich allerdings, dass Amy Adams wohl die besseren Karten haben wird, da sie in einem aus meiner Sicht perfekten und vor allem deutlich positiveren Film mitspielt, als Meryl Streep. Hinzu kommt noch Cate Blanchett, die in ihrer Darbietung im Film Blue Jasmine ebenfalls grandios sein muss. Aber Meryl, Kopf hoch, dein 4. Goldjunge wird auf jeden Fall noch kommen, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.

Nun aber zum Film selbst: Im August in Osage County ist alles andere als ein Gute-Laune-Film, auch wenn er hier und da als Komödie tituliert wird. Vielmehr ist es ein Familiendrama, bei dem man hofft, nie in solch eine Situation/Umgebung zu geraten. Wie schon gesagt, kam hin und wieder ein mulmiges Gefühl in mir hoch, das auch nach dem Film nicht so recht verschwinden wollte. Ich habe tatsächlich noch ein wenig gebraucht, um den Film sacken zu lassen und ihn zu verarbeiten. Zum Glück muss ich hier sagen, hatte er sogar die ein oder andere Länge, denn so konnte ich bereits zwischendrin zumindest für kurze Momente entspannen.

Um nun im Ranking weit vorne zu landen, muss mich ein Film mit solch einer Geschichte restlos überzeugen, denn ansonsten sehe ich keinen Grund mir dieses “Gefühlschaos” ein weiteres Mal anzutun. Trotzdem kann die Verfilmung des gleichnamigen Theaters insofern überzeugen, dass zumindest grandiose Schauspieler, allen voran Meryl Streep, vertreten sind, die einem den Film fast schon zu Nahe bringen. Vor allem deshalb könnt ihr euch auf das Anschauen freuen.

Michaels Wertung zu Im August in Osage County:


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