nun, geschmückt mit bunten Kränzen
bei der Abendsonne Glänzen,
unter Jauchzen und Gesang
schwankt der letzte Erntewagen,
drauf die goldnen Garben ragen,
seinen Weg zum Dorf entlang.
Fotos: © Dagmar Hiller
Von den Feldern ist geschwunden,
in den Scheuern liegt gebunden
nun des Sommers Goldgewinn,
und ein Hauch von Herbstesahnung
weht wie eine leise Mahnung
über leere Stoppeln hin.
Aber heimlich reift die Traube,
und versteckt im grünen Laube
goldner Früchte süsse Last.
Bald nun, nach des Frühlings Blühen
und der Sommersonne Glühen,
ladet uns der Herbst zu Gast.
Heinrich Seidel 1842-1906