Wenn mir jemand gestern gegen 22:00 Uhr gesagt hätte, dass es noch ein krasser Abend würde, ich hätte ihm nicht geglaubt! Osaka ist wirklich der krasseste Gegensatz zu Yoshino, den man sich vorstellen kann! Natürlich geht es mir heute extrem mies, und es waren nur zwei oder drei Stunden Schlaf! Ich wache nämlich gegen 6:00 Uhr auf, vollziehe wie im Traum die Morgenandacht (aber ohne Zazen!) und gehe zum Sanitär. Auf dem Rückweg rege ich mich tierisch darüber auf, dass ich den Tempel-Ryokan nun heute schon verlassen muss und hier nicht noch die fehlenden Übernachtungen bis zur Ankunft von Eltern & Co. bleiben kann ... doch halt, was ist das eigentlich für ein Schwachsinn? Du bist im Kapselhotel, hast noch eine ganze Nacht hier vor dir, und bis Eltern kommen sind es auch noch ein paar Tage, dämmert es mir erst, als ich meine Sachen komplett zusammengepackt habe. Das waren gestern doch ein paar „über den Durst“! Gegen 7:30 Uhr gehe ich zum Bahnhof und nehme einen Zug nach Kyotanabe, etwa eine Stunde von Osaka entfernt, Richtung Nara. Vom dortigen Bahnhof aus, an dem schon eine Statue von Ikkyu Sojun steht, wie er als kleiner Klosternovize fegt, gehe ich zum Shuonan.
Copyright Fotos und Text: Benkei. Die Fotos zeigen Ikkyu als Novizen, als Mönch und sein Grab.