Ist das eigentlich so eine Sache, die zum älter werden dazu gehört? Mir kommt es so vor, als würde die Zeit immer schneller rennen. Das fängt schon bei einer einzelnen Woche an, zack ist wieder eine rum. Diesen Blog gibt es jetzt auch schon über ein halbes Jahr und es fühlt sich noch so an, als hätte ich gerade erst angefangen. Da bekommt die Ermahnung, jeden kleinen Moment zu genießen, eine viel größere Bedeutung. In Windeseile sind diese Momente nämlich futsch und dann kann man sich nur noch zurück erinnern.
So, wie krieg ich jetzt die Überleitung zu Kuchen hin? Weiß ich auch nicht so richtig. Mir kam einfach dieser Gedanke mit der Zeit, als ich den Titel für diesen Artikel geschrieben habe. Eigentlich kommt er mir jeden Monat, wenn ich den Beitrag zum neuesten #ichbacksmir schreibe, weil ich jedes Mal das Gefühl habe, dass es doch unmöglich schon wieder einen Monat her sein kann.
Aber so isses und in diesem Monat ging es bei Clara um Rührkuchen. Für mich die Königin der Kuchen. Eine Königin muss nämlich nicht unbedingt pompös sein, mich macht da eine ordentliche Portion Souveränität viel mehr an und ein Rührkuchen ist mal sowas von souverän. Der geht immer, er schmeckt immer und ist wandelbar bis ins Unendliche. Hast du keinen Vanillejoghurt, pfff, dann nimm halt normalen Joghurt und ein bisschen Vanillearoma und dem Kuchens ist es wurscht. Der schmeckt trotzdem und passt sich mit Bravour dem an, was man gerade im Haus hat.
Das heutige Rezept ist der todesmutige dritte Teil meiner Rezepte vom Geburtstagskaffeetrinken. Ich hab mir überlegt, dass ich einen veganen Kuchen will, habe mein Lieblingsrezept für Zitronenkuchen genommen und veganisiert, was das Zeug hält. Einfach so kräuterhexenmäßig rein geschmissen, was mir gerade passend erschien. Mein Lieblingsmensch stand schon in den Startlöchern, um mir wieder seinen Lieblingssatz unter die Nase zu reiben: „Was probierst du auch einfach immer so rum“ Aber was soll ich sagen, es hat alles geklappt und das Ergebnis ist sogar um Längen saftiger als das Original. Ich kann euch heute also stolz wie Bolle meine Eigenkreation zeigen.
Solltet ihr die veganen Varianten nicht zur Hand haben, könnt ihr sie natürlich problemlos ersetzen.
veganer Zitronen-Joghurt-Kuchen
für eine Kastenform
300g Mehl
1 Tl Backpulver
1 Tl Natron
1 Prise Salz
100g vegane Margarine (z.B. Deli Reform)
100g Zucker
100g brauner Zucker
10 El geschmacksneutrales Öl
250g Soja-Vanillejoghurt (gibts von Alpro)
Saft und Schalenabrieb von 1 Zitrone
ein Schluck Mineralwasser
Zuerst die Backform mit Margarine und Mehl vorbereiten und den Backofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen.
Mischt das Mehl mit Backpulver und Natron und siebt es einmal durch. Schmelzt die Margarine und schlagt sie zusammen mit Zucker, Salz und Öl kurz auf. Dann dürfen abwechselnd der Joghurt und die Mehlmischung dazu. Zum Schluss den Saft der Zitrone und ihren Schalenabrieb hinzufügen und dann schauen, ob die Konsistenz stimmt. Der Teig sollte zäh reißend vom Löffel fallen. Ist er noch zu fest, gebt ihr ein paar Schlucke Mineralwasser dazu.
Füllt den Teig in die Form und ab damit in den Ofen – für lange 55 Minuten. Macht nach 50 Minuten schonmal einen ersten Stäbchentest und nehmt den Kuchen aus dem Ofen, sobald kein Teig mehr am Stäbchen klebt.
Nach dem Auskühlen habe ich dem Kuchen noch einen Zuckerguss aus Puderzucker, Zitronensaft und etwas Wasser verpasst. Das passt irgendwie immer noch am besten zu einem Zitronenkuchen oder?
Neben der unglaublich saftigen Konsistenz gefiel mir das Zusammenspiel von Zitrone und Vanille besonders gut. Ich weiß gerade gar nicht, ob ich die Originalvariante mit Eiern nochmal backen soll, es hat auch ohne unheimlich gut funktioniert. Bei Bedarf könnt ihr sicher auch einfach Butter und normalen Vanillejoghurt benutzen.
Ganz bald wird hier eine weitere Sorte vom Alprojoghurt zum Einsatz kommen, es gibt jetzt nämlich auch die Sorten Kokos und Mandel, yummy!
Machts euch schön!
Sonnige Grüße, Caro