Kärr, was die Zeit vergeht! Zumindest würde meine Omi das jetzt sagen. Ich würde einfach sagen: Leute, habt ihr mal in den Kalender geguckt?! Jetzt genau diesen kommenden Sonntag ist schon der erste Advent!
Uff, jetzt nicht anfangen zu schwitzen oder? Ich hab zum Glück schon den größeren Teil an Geschenken beisammen, was aber durchaus auch mit meiner unterschwelligen Panik zu tun haben könnte, dass ich mit fortschreitender Zeit nur noch meine Bachelorarbeit im Kopf haben werde. Wie uns aber klar sein sollte, ist es mit Geschenken allein nicht getan, um wenigstens ein Mindestmaß an Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.
Dafür brauchts für mich dann noch unsere Kumpels Zimt, Spekulatius, Lebkuchen und Honig! Schokolade zähle ich mal nicht mit dazu, die darf schließlich das ganze Jahr mitspielen. Alle anderen Geschmäcker sind über das Jahr hinweg weniger beliebt. So wie Weihnachtsdeko. Wer noch nie bei uns Zuhause war, fragt mich gerne mal, ob ich schon weihnachtlich dekoriert habe, durch meinen Sternchenfimmel sind die hier nämlich immer im Einsatz. Im großen Wohnzimmerfenster hängt das ganze Jahr ein Stern und auch sonst begegnen sie einem hier echt überall. Aber besser is das so, sonst wäre ich spätestens ab Ende Oktober wahrscheinlich im Sternchen-Exzess, Defizite ausgleichen und so.
Naja, aber wir waren ja gar nicht bei Sternchen, sondern bei den leckeren Geschmäckern dieser Jahreszeit. Einen davon, nämlich Honig, hat sich die liebe Clara für #ichbacksmir im November ausgesucht. Ihre Honig-Liebe hat sie dieses Jahr mit einer Imkerausbildung gekrönt, da lag es nah, Honig zum Thema zu machen und dabei auch über die Herkunft nachzudenken. Ein Thema, das hier bei uns auch schon aktuell war, denn obwohl ich als Kind immer panische Angst vor Bienen hatte, liegen sie mir heute ebenfalls am Herzen.
Ich wundere mich ja immer wieder, dass in einem regelverliebten Land wie unserem Herkunftsbezeichungen wie „aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ auf einer Verpackung stehen dürfen. Warum schreiben die nicht gleich „von irgendwo halt“ oder „sagen wir dir nicht“ hin? Sorry, aber solche Angaben machen mir Bauchweh und deshalb gibt es bei uns auch in 95% der Fälle den guten Honig aus Deutschland. Am liebsten würde ich extra dafür in die Lüneburger Heide fahren und mir da meine Töpfchen Heidehonig holen. Naja, wenn ich groß bin oder so ähnlich.
Ähem, ja, ich schweife schon wieder ab, das kann ich gut heute. Honig war jedenfalls die Aufgabe und die kam mir wie gerufen, wo ich doch gerade über ein Rezept für Honigkringel gestolpert war (gestolpert trifft es gut, die Quelle hab ich leider nicht mehr wieder gefunden…). Aber mal ehrlich, ich weiß mittlerweile nicht mehr wirklich, ob Rezepte für Spritzgebäck ernsthaft für Spritzbeutel gedacht sind. Von drei Rezepten, die angeblich spritzfähig werden sollten, ist das jetzt das dritte, bei dem ich nur müde gelächelt habe, als ich entscheiden musste, ob nun spritzen oder nicht spritzen. War nix mit spritzen.
Deshalb gibt es heute mal wieder ein Rezept aus der Kategorie „nicht schön, aber schweinemäßig lecker“. Die sind eindeutig zu lecker, um sie euch nicht zu zeigen! Wer über eine Gebäckpresse verfügt, kann sie bestimmt auch in schön machen. Alle anderen setzen schwuppdiwupp kleine Teighäufchen aufs Blech und übertünchen das Äußere mit den köstlichen inneren Werten.
Wer aufgepasst hat, hat bestimmt auch schon gemerkt, dass sich das Rezept heute sozusagen an den letzten Post anschließt. Die Honighäppchen habe ich nämlich auf dem bunten Teller 2.0, den meine Schwester uns gerade erst mitgebracht hat, fotografiert. Umgekehrt waren ja unter anderen die Kekse Teil ihrer Tellerfüllung. Ihr könnt jetzt also eigentlich das komplette Arrangement nachbauen, hihi.
Honighäppchen
für ca. 25 Stück
100g Butter
25g Honig
40g Puderzucker
1/2 Tl Vanilleextrakt
1 Eigelb
150g Mehl
1 El gemahlene Mandeln
1 El gehackte oder gehobelte Mandeln
Butter, Honig, Puderzucker und Vanilleextrakt miteinander schaumig rühren. Dann das Eigelb hinzufügen und verrühren.
Das Mehl darüber sieben und zusammen mit den gemahlenen Mandeln unter mischen.
Wer eine Gebäckpresse hat, kann nun diese benutzen, ansonsten würde ich empfehlen, so wie ich einfach mit Löffeln teelöffelgroße Portionen abzustechen und aufs Blech zu setzen. Mit den restlichen Mandeln bestreuen und für ca. 10-12 Minuten in den Ofen schieben.
Auf einem Gitter abkühlen lassen und am besten einen Tag lang in der Keksdose ziehen lassen.
Die Kekse bleiben innen herrlich weich und haben eine feine, unaufdringliche Honignote, die besonders gut durchkommt, wenn man sie einen Tag durchziehen lässt.
Machts euch lecker!
Sonnige Grüße, Caro