Ich wünschte, ich könnte dich hassen - Lucy Christopher

Ich wünschte, ich könnte dich hassen - Lucy Christopher
"Du hast mich berühmt gemacht, Ty. Du hast dafür gesorgt, dass die ganze Welt sich in mich verliebt. Und ich habe es gehasst."
Inhalt:
Gemma wird auf dem Flughafen von Bangkok entführt. Der Entführer, Ty, hat sie schon über Jahre beobachtet und verschleppt sie nun gegen ihren Willen in die Australische Wüste. Anfangs bemüht sich Gem noch zu fliehen, doch bald muss sie feststellen, dass sie und Ty völlig von der Außenwelt abgeschnitten sind und sämtliche Fluchtversuche vergeblich bleiben werden.
Währendessen bemüht Ty sich um Gemmas Zuneigung. Er möchte in der Wüste sein eigenes Leben hinter sich lassen und sich mit Gemma eine Zukunft aufbauen. Und es scheint, als ob seine Bemühungen nicht spurlos an Gem vorbei gehen.
Meine Meinung:
Das Buch hat mir zunächst gar nicht gefallen. Es ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und Ty wird die ganze Zeit über angesprochen. Das war erst ziemlich befremdlich und es fiel mir schwer mich in Gemma als Person hineinzuversetzten. So zogen sich die ersten zweihundert Seiten und ich war versucht das Buch einfach zur Seite zu legen. Schlussendlich bin ich aber froh das nicht getan zu haben, denn irgendwann habe ich mich daran gewöhnt, dass in Ty in dem Buch ständig mit "du" angesprochen wird. Ich habe gemerkt, dass das gesamte Buch eigentlich ein langer Brief an Ty ist und hatte das Gefühl etwas ganz Persönliches zu lesen. Von da an, konnte ich mich den Gefühlen dieses Buches nicht mehr entziehen.
Wer eine spannende, abenteuerreiche Entführunggeschichte erwartet, der wird vermutlich von diesem Buch enttäuscht sein. Die Entführung ist nämlich weder besonders spannend noch dramatisch. Das Leben von Ty und Gemma in der Wüste könnte man nach den anfänglichen Schwierigkeiten bis auf einige Ausnahmen fast als harmonisch bezeichnen. Gemma versucht immer mal wieder zu fliehen, kommt aber nie besonders weit, was dem Leser eigentlich immer schon von vorneherein klar ist. Auch Gem muss das bals einsehen und sie beginnt langsam sich mit dem Leben in der Wüste anzufreunden. Auch wenn sie es nicht wahrhaben möchte, ist ihr auch Ty segr sympatisch.
Ty konnte ich als Person nie richtig fassen. In dem einem Moment ist er fürsorglich und verletzlich und im nächsten aggressiv und wütend. Er hatte keine schöne Kindheit und hat schon früh erfahren, was es heißt nicht gewollt zu werden. Deshalb ist er auch der Meinung Gemma nichts Unrechtes getan zu haben, sondern sie vor einem weiteren unglücklichen Leben in der lauten Stadt zwischen ihren erfolgsgierigen Eltern und den oberflächlichen Freunden gerettet zu haben. Man merkt schnell, dass Ty eine andere Vorstellung von Recht und Moral hat, als die meisten anderen Menschen. Er entführt Gemma ist aber auch gleichzeitig fest davon überzeugt, dass er sie nie zu etwas gezwungen hat oder ihr nie wetun würde.
Das Ende hat ich total aufegwühlt. Es ist sehr emotional und ich habe zusammen mit Gemma das Gefühl der Verwirrung geteilt. Obwohl es eigentlich klar ist, dass Ty der Täter ist und Gemma das Opfer, fiel es mir schwer die beiden als solche zu sehen, denn ich wollte Ty nicht als das Monster sehen, das er zu sein scheint. Ich konnte mich richtig gut in Gemma hineinversetzten und war kurz davor in Tränen auszubrechen, weil die Autorin es so gut geschafft hat die Gefühle des entführten Mädchen auszudrücken.
Fazit:
Das Buch hat mir ab der Mitte ganz gut gefallen und das Ende war grandios, dennoch war die Einlesephase sehr lange und es viel mit anfangs schwer mich mit dem Buch anzufreunden, weshalb ich nur 3 von 5 Herzen vergebn kann.
♥♥♥♥♥

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