"Einer trage des anderen Last"
Die Bibel
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Die kleinen Aufgaben“
Ein Mann und seine Frau sehen fern, als die Frau plötzlich sagt: „Ich bin müde und es ist schon spät. Ich werde bald schlafen gehen.“
Sie geht in die Küche, um für den nächsten Tag das Frühstück vorzubereiten, spült alle Popcornschüsseln aus, nimmt das Fleisch für das Abendessen des nächsten Tages aus dem Gefrierschrank, sieht nach, ob noch Müsli da ist, füllt die Zuckerdose auf, deckt den Frühstückstisch mit Löffeln und Schalen und bereitet den Kaffee für den nächsten Morgen vor.
Dann steckt sie die Wäsche in den Wäschetrockner, stopft noch eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine, bügelt eine Bluse und näht einen Knopf an.
Sie sammelt die Zeitungen auf, die auf dem Boden herumliegen, räumt die Spielsachen der Kinder vom Tisch weg und legt das Telefonbuch an seine angestammte Stelle.
Sie gießt die Blumen, leert die Wäschekörbe und breitet die Handtücher zum Trocknen aus.
Sie gähnt und streckt sich und auf dem Weg ins Schlafzimmer macht sie noch einen Abstecher ins Arbeitszimmer, schreibt dort eine Notiz für den Lehrer ihres Sohnes, legt ihm Geld für das Mittagessen in der Schulmensa bereit und legt ein Schulbuch, das auf einem Stuhl lag, auf den Ranzen ihres Sohnes.
Sie unterschreibt eine Glückwunschkarte für einen Freund, adressiert den Umschlag und klebt eine Briefmarke auf.
Sie schreibt eine kurze Einkaufsliste.
Sie legt den Umschlag und die Liste neben ihre Handtasche.
Sie fügt ihrer Liste noch 3 Sachen hinzu.
Sie geht ins Badezimmer, cremt sich das Gesicht ein, putzt sich die Zähne und macht sich die Fingernägel.
Ihr Mann aber sagt nur trocken: „Ich dachte, du wolltest ins Bett gehen!“
„Bin schon unterwegs“, antwortet sie murmelnd.
Sie füllt die Schüssel für den Hund mit Wasser, lässt die Katze hinaus und schaut nach, ob alle Türen verschlossen sind.
Sie geht noch in die Kinderzimmer, gibt dem, der hustet, eine Hustenpastille, tauscht eine Glühbirne aus, hängt ein Hemd auf, wirft die schmutzigen Socken in den Wäschekorb und wechselt ein paar Worte mit einem ihrer älteren Kinder, das noch mit seiner Hausarbeit beschäftigt ist.
Als sie in ihr Schlafzimmer kommt, stellt sie den Wecker, richtet die Kleidung für den nächsten Tag her und schiebt den Schuhständer zurück an die richtige Stelle.
Inzwischen schaltet ihr Mann den Fernseher aus und sagt nur:
„Ich gehe jetzt auch ins Bett“, geht ins Schlafzimmer und legt sich ins Bett…
Ihr Lieben,
es wird ja heute oft behauptet, dass die Gleichberechtigung der Frau tatsächlich erreicht sei, aber ich habe da meine ganz großen Zweifel.
Die obige Geschichte ist keine Geschichte aus alten Zeiten und sie wurde mir auch nicht von meiner Großmutter erzählt, sondern sie schildert nach Meinung namhafter Wissenschaftler einen kleinen Ausschnitt aus dem normalen Alltag einer Mutter.
Oft erlebe ich im Fernsehen, dass sich Frauen immer noch dafür entschuldigen, dass sie „nur“ Hausfrauen seien.
Das hat damit zu tun, dass immer noch das, was Mütter in unserer Gesellschaft leisten, gering geachtet wird.
Unsere heutige kleine Geschichte zeigt sehr deutlich ausschnittsweise, wie viele Kleinigkeiten jeden Tag in einem Familienhaushalt erledigt werden müssen.
Ich wünsche mir, dass die Tätigkeiten der Mütter mehr anerkannt werden und die verantwortlichen Väter endlich bereit sind, auch ihren Teil dazu beizutragen, damit die Mütter entlastet werden.
Der obige Bibelspruch zeigt auch, wie eine gute Ehe belingen kann. Dort heißt es nicht: Einer trage die Last alleine, sondern einer trage des anderen Last! Und zu den täglichen Lasten gehören auch die täglichen Kleinigkeiten im Haushalt.
Beenden möchte ich meine Gedanken mit einem humorvollen Lied aus meiner Jugendzeit zu diesem Thema.
Ihr Lieben, ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Tag und grüße Euch alle herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner