Jeder Tag bringt einem den eigenen Geburtstag ein Stück näher. Grund genug also, mehrmals täglich zu fragen, WANN denn nun eigentlich der eigene Geburtstag da ist, ein Spielchen übrigens, das ich ganzjährig vermeide.
Ein “Das dauert noch” akzeptieren meine Kinder nicht.
“Wievielmalnoch schlafn, Mama??”
Manchmal haben sie ja ein kurzes Gedächtnis.
Damit ich es nicht vergesse, bringen sie sich ebenfalls mehrmals täglich in eine Art Rauschzustand:
“Mama! Ich wünsche mir zu meinem Geburtstag ein Hochbett voller Geld! Das schenke ich dann dir, und dann kannst dir mir ALLES kaufen!” (Finde den Fehler!)
Allmählich nehmen die Geburtstagswünsche überdimensionale Größenordnungen an.
Heute auf dem Weg zum Kindergarten:
“Mama! Ich wünsche mir einen REWE zum Geburtstag!”
“Einen REWE”, formulierte ich tonlos.
“Da wohne ich dann!”
REWE scheint ein Paradies zu sein.
“Und an welcher Kasse finde ich dich dann?”
“Ich bin im Büro!”
“Und da schläfst du dann auch?”
“Ja! Da iss ein Bett drin! Auch ein Hochbett! Und ein ganz großes Bett! Da kannst du drin slafen!”
“Das ist ja mal nett.”
“Mama, da gibt es auch Salat!” Der Knabe weiß, wie er mich glücklich machen kann.
“Und Verband!” Das ist wichtig, wie jeder weiß, dem die Indianer-Pflaster ausgegangen sind, während sich ein Nanometer großer Blutstropfen durch eine defekte Hautzelle aus dem Knie quält.
“Sehr gut!” lobe ich.
“Und ganz viel Süßigkeiten! Und nebenan ein Schwimmbad! Und Mama??”
“Ja, mein Wunschbär?”
“Und der REWE und unser Haus sind miteinander verbindet!”
Und da wurde es dann doch wieder interessant. Vielleicht schreibe ich mal dem Weihnachtsmann …