Gestern habe ich meinen ersten Halbmarathon beim Sportscheck Stadtlauf in München gefinished.
„Wie bitte, das ERSTE MAL???“ haben mich viele Menschen aus meinem weiteren Umfeld völlig entsetzt gefragt.
Natürlich bin ich schon 20 Kilometer gelaufen. Aber eben nicht in einem Wettkampf. Warum? Ich war früher Fan von kurz und schnell, sprich: 10 Kilometer Läufe. Als es mir dann gelang, beim einen oder anderen 10er vorne mitzuspielen, übte ich mich auch an längere Distanzen. Geht uns Sportlern doch im Grunde allen gleich – man will immer höher, schneller, weiter. Leider lief ich mit der gleichen Intensität und Häufigkeit wie vorher auch, daher waren Überlastungen quasi vorprogrammiert. Und die meisten kennen mittlerweile die Story meines Stress-Ödems im Sprunggelenk vor knapp 2 Jahren. Daher haben sich ein Halbmarathon oder gar die vollen 42,195 Kilometer schneller erledigt, als man sie aussprechen kann.
Klar hat mich das geärgert. Es fuchst mich immer tierisch, wenn sich mir jemand oder etwas in den Weg stellt beim Erreichen eines neuen Ziels.
Aber Gesundheit ging vor und so war eine lange Zeit (gefühlt eine Ewigkeit) nicht an gescheites Laufen zu denken.
Richtig laufen konnte ich über 1,5 Jahre nichtDenn immer wenn ich es probierte, nachdem die Schmerzen im Fuß weg waren und das MRT eine Besserung zeigte, hatte ich sofort wieder Probleme bekommen und nach 4 bis 6 Wochen Training war ich wieder an dem gleichen Punkt wie vorher. Ich wollte es eben immer wieder probieren und konnte nicht akzeptieren, dass der Körper eben nun mal seine eigene Zeitrechnung hat. Und so ein Ödem – in Verbindung mit einem schlechten Knochenstoffwechsel – tja das kann schon mal ein paar Jahre (!!!!) dauern.
Also hieß es auf die Zähne beißen und Alternativen suchen.
Das Kraulen habe ich das erste mal vor ca. 14 Monaten versucht und mir mehr oder weniger selbst beigebracht. Schwimmen ist so ziemlich die Knochen- und Gelenkschonendste Sportart auf der Welt. Formt außerdem den Körper und stärkt die Kraftausdauer. Also hatte ich das eben angefangen und wurschtelte mich da irgendwie rein. Radfahren war ich früher meistens mit meinem Freund und zwar mit seinem alten Renner. Ich liebte dieses Rad, es wog allerdings eine gefühlte Tonne und war mir viel zu groß. Das war mir aber egal, denn Radfahren war für mich immer die langweilige und zeitfressende Alternative zum Laufen.
Meine Freundin, eine tolle Athletin, hat schon Erfahrung im Triathlon und inspiriert mich Tag für TagDa sich die Verletzung im Knöchel jedoch immer weiter in die Länge zog (vor allem weil ich selbst so unvernünftig war), hatte ich natürlich Zeit, mich beim Radfahren und Schwimmen stetig zu verbessern. Bis mich dann irgendwann der Ehrgeiz und die Freude an beiden Sportarten so gepackt hat, dass meine sportlichen Aktivitäten – bis auf das Laufen – schon beinahe die von einem stattlichen Triathleten waren Inspiriert von einer neuen, sportlich ebenfalls sehr ambitionierten Freundin, die ich über Instagram kennen- und lieben gelernt habe, gefiel mir der Gedanke, einmal selbst einen Triathlon zu machen. Schon früher fand ich diese coolen Typen und bärenstarken Mädels beeindruckend, nicht nur wegen ihrer körperlichen Leistungen, sondern auch wegen des ganzen Lifestyles. Diese Disziplin, die Abwechslung im Training, das ständige draußen an der frischen Luft zu sein und unterschiedlichste Bewegungsmuster zu trainieren. Und diese gleichmäßig durchtrainierten Körper – vom Kopf bis zum Fuß….jepp, das fand und finde ich einfach großartig.
Deshalb habe ich angefangen, ein bisschen zu investieren.
In einen Schwimmtechnik-Kurs, ein neues, superleichtes Carbon Rennrad und jede Menge anderes Equipment, dass einem die Freude am Training aller drei Sportarten noch größer macht. Und seitdem ich ENDLICH wieder gesund laufen kann – das ist jetzt seit ca. 5 Monaten der Fall – ist die Vielseitigkeit an sportlichen Aktivitäten noch größer geworden.
Seitdem ich meinen eigenen Renner habe, macht mir Rennradfahren noch viel mehr Spaß!Freilich habe ich noch keine wirklichen längeren Läufe gemacht oder ein regelmäßiges Intervalltraining eingebaut – ich möchte immer noch schonend mit meinem Fuß umgehen und ihn erst langsam wieder aufbauen. Dennoch hat mir der Halbmarathon gestern gezeigt, dass man auf eine solide Basis prima aufbauen kann. Auch wenn die Spritzigkeit nach hinten raus gefehlt hat, bin ich dennoch zufrieden. Denn der Lauf hat mir gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin und entgegen mancher Ärzte, die mir prophezeihten, ich könne nie wieder laufen, sehr wohl wieder zu der Form kommen kann, die ich damals zu verbissen anstrebte. Faktoren wie Geduld und Pause aber auch eine ausgewogenere Ernährung, ein paar mehr gesunde Kilos auf den Rippen und ganz viel Stabi- und Athletiktraining zahlen sich jetzt aus und das motiviert mich sehr.
Der erste Triathlon kann kommen, jawoll
Bilder von meinem ersten „Halben“
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