Ich will ins Literaturhaus! Julius? Da ist Stanisic. Da verstehe ich keinen Spaß. Ich will zur Lesung!

Abends das Haus verlassen,  während der Gatte sich der Musik widmet. Gewagt.

„Mama, ich hab einen Zimmerbrunnen gebaut!“

„Julius, ich will zur Lesung. Du benutzt den Zimmerbrunnen nicht.Was sagt eigentlich dein Vater dazu?“

„Der hat mir die Pumpe gekauft.“

„Du flexst keine Glasscheiben, du verlegst keine Starkstromkabel, du hackst kein Holz, du springst nicht vom Schuppendach. Du legst dich am besten in dein Bett und liest. Anna du hast die Verantwortung! Kein Zimmerbrunnen! Ist ok Mama.Ich kann verstehen das du nicht daneben sitzen willst wenn er einen Stromschlag bekommt.“

Im Literaturhaus Rotwein erstanden, das ärgert meinen Sitznachbarn der aussieht als wäre er im Schlepptau der Gattin. Mein Gatte würde so aussehen, wenn ich ihn nötigen würde zu einer Lesung zu gehen.

„Muss das sein mit dem Rotwein?“ Fast belustigt es mich. „Haben sie Angst um ihre Kleidung? Ich wäre bereit die Reinigungskosten zu übernehmen. Falls sie versehentlich einen Tropfen abbekommen.“ Seine Laune bessert das nicht, aber ich saß zuerst da. Der Zugezogene ist er.

Stanisic liest. Unverstellt, witzig und sprachlich brillant. Aber das war sowieso klar.

Wieso Fallensteller? “ Sich selbst auf den Leim gehen-eine Gefahr beim Schreiben.“

Wie er es hinbekommt die Texte so aktuell zu halten?  Nun er würde die Texte offen halten für Einflüsse von Außen.

Wie es ihm gelänge so komplexe Figuren zu erschaffen? Er würde nicht neugieriger sein als Andere oder besser zuhören, aber es würde oft sofort ein Film ablaufen.

Da war vorhin die Taxifahrt-ein Iraner, Stau-45 Minuten Zeit-eine Lebensgeschichte.  “ Schreiben sie es auf, sagt Sasa Stanisic ; sonst mach ich es.“

Der Reiz von Stanisic´s Romanen und Geschichten liegt für mich im sprachlichen Verweben von Moll und Dur , von Ost und West in „Vor dem Fest“ und „Wie der Soldat das Grammofon repariert“.  Ich mag die  ungewöhnlichen Perspektiven und Perspektivwechsel, das Skurrile und den Sprachwitz.Magie.

Die Welt wie durch eine Lupe betrachtet, seziert-wieder zusammengesetzt-neu erschaffen, aber auch grotesk verfremdet.

Besonders fand ich dieses Mal auch die Begleitung durch das Literaturhaus. Spannende Fragen-spannende Antworten.

Warum ich mir das Buch nicht signieren ließe, fragte die Freundin. „Weiß nicht. Wozu?“

Ich will die Bücher, nicht die Handschrift.

Und nochmal zurück zu Stanisic: ich hoffe er setzt die Idee mit Hölderlin auf einer Pegidademo um. .

Nachsatz: Der Gatte ließ sich dann doch begeistern.Wider Erwarten. Ich hab eine Idee, siniert er begeistert über  lauwarmen Cafe, während die Nachbarn am See ihren Frühstückstisch mit einem Blumentopf dekorieren. Er will die Wölfe in der Uckermark in ein Konzert einbinden. Der Besorgnis soll Ausdruck verliehen werden duch Saxophon, Orgel, Schlagzeug und M. dem Theatermenschen.

Das ist ja richtig gut!

Wir sind inspiriert-



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