Ist ja klar, dass ich auch einen will, wenn in der Küche des Ferienhauses dieses wunderschöne Exemplar steht. Wuchtig, geschwungene Beine, goldene Knöpfe – ein Traum von einem Holzherd. Abends schnell ein paar trockene Holzscheite rein, einige Zeitungsseiten, ein Zündwürfel und schon prasselt das schönste Feuer. Morgen dann soll das Feuer den ganzen Tag brennen. Für Maroni, Holzofenbrot und vielleicht sonst noch etwas, was nach Gemütlichkeit klingt.
Genau das Richtige für eine Nostalgikerin, wie ich sie zu werden drohe. Kein Wunder also, dass ich mich sogleich bei Ricardo auf die Suche mache. Und natürlich auch fündig werde. Unter all den überteuerten Öfen finde ich einen, der geradezu für mich geschaffen zu sein scheint; weiss mit rosaroten Rosen drauf und obendrein erschwinglich. Da müsste man doch gleich bieten, nicht wahr?
Wenn bloss “Meiner” nicht so sehr dagegen wäre. “Womit willst du den abholen? Wo sollen wir den hinstellen? Wie willst du das mit dem Kamin hinkriegen? Wie stellst du dir das mit dem Brandschutz vor?” Lauter unsinnige Fragen, die mir die Freude an dem guten Stück rauben. Sieht er denn nicht, dass der Ofen nur darauf wartet, von mir ersteigert zu werden? Versteht er denn nicht, dass mein Leben so viel schöner wäre, wenn ich hin und wieder ein gemütliches Herdfeuer anzünden könnte?
Natürlich sieht er nicht ein, wie dringend ich diesen Ofen brauche, er weiss ja inzwischen, wie schnell ich für eine Sache Feuer fange…