«Ich war halt angeschwipst»
Zum Teetrinken hat sich Til Schweiger mit der Bild-Zeitung verabredet, um über seine alkoholischen Eskapaden zu reden. Und um sich aufzuregen über «diesen medialen Aufschrei», den der Schauspieler, Regisseur und Produzent für «übertrieben und verlogen» hält.
Grund für den «medialen Aufschrei» war Schweigers Auftritt bei der Verleihung des Querdenker-Preises am Dienstagabend in München. Der 47-Jährige hatte einen Preis bekommen, stand auf der Bühne – und war betrunken. Sechs Minuten lang hat er sich bedankt, gelallt und goldene Lebensregeln wie «Glaubt an das, an was ihr glaubt» von sich gegeben. Kaum einen vollständigen und sinnvollen Satz bekam er zusammen, stattdessen grinste er beseelt und leckte Schauspieler Samuel Finzi, der mit ihm auf der Bühne stand, das Gesicht ab.
Torkel-Til mit Schlagseite
Die Medien überschlugen sich an den folgenden Tagen mit den Schlagzeilen. «Bühne frei für Torkel-Til», schrieb gala.de, während ihn bunte.de «sturzbetrunken auf der Preisverleihung» sah. Für express.de war es «ein peinlicher Lall-Auftritt» und das Hamburger Abendblatt titelte «Schlagseite beim Querdenker-Preis». In den Artikeln wurde wild darüber spekuliert, was die Ursache für Schweigers Auftritt gewesen sein könnte. Allgemeiner Tenor: Es war wohl eine verhängnisvolle Kombination aus Grippe-Medikamenten und Rotwein. Schweiger selbst beteuerte kurz nach dem Auftritt: «Ich bin nicht betrunken, höchstens etwas angeschwipst.»
Mit ihrer Vermutung lagen die Medien gar nicht so falsch. Schweiger gab im Interview mit der Bild-Zeitung zu, dass er betrunken gewesen sei. «Aber Mensch, das ist doch menschlich», sagte er dem Blatt. Er sei beim Zahnarzt gewesen, habe sich einen Zahn ziehen lassen. Dann habe er einen Infekt bekommen. «Ich war fix und fertig», zitiert Bild den Schauspieler. Er habe Schmerzen gehabt, Schmerzmittel genommen und kurz vor seinem Auftritt «zwei Gläser Weißwein und dann ein paar Gläser Rotwein zur Beruhigung» getrunken. Dann «tanzte der Alkohol mit meinem Schmerzmittel Tango».
Sein Arzt habe ihm davon abgeraten, zu der Preisverleihung zu gehen, sagte Schweiger zu Bild. Er sei trotzdem hingegangen, weil er sich auf den Preis gefreut habe. Und er habe sich trotz seines Zustands bedanken wollen, weil er so wenig Zeit habe zu feiern, «weil ich ständig am Arbeiten bin, da freut man sich halt etwas mehr über so eine Auszeichnung».
Dass die Medien so hämisch reagierten, kann Schweiger nicht verstehen. Es gebe doch wichtigere Dinge, über die man berichten könne: «Der Euro geht den Bauch runter! Der Verfassungsschutz dreht durch. Im Iran basteln sie an den Atombomben! Und das Internet berichtet über Til Schweiger?! Das ist doch absurd.»
«So ‘ne Nummer passiert mir nicht mehr»
Das sind offene Worte eines verärgerten Schauspielers. Bei anderen Gesprächsthemen dagegen schweigt sich Schweiger beharrlich aus, da lässt er die Gerüchteküche in die Medien unkommentiert brodeln. Zum Gerücht, dass er als Nachfolger für den Hamburg-Tatort gehandelt wird, sagt er lediglich, dass er eine solche Rolle nicht für sein Ego brauche, denn «ich habe viele geile Filme gemacht im Kino, die so viele Millionen gesehen haben».
Vielleicht gelingt es Thomas Gottschalk in der Wetten, dass..?-Show, mehr über die Tatort-Pläne aus Til Schweiger herauszubekommen. Aber der Entertainer, der die ZDF-Sendung heute Abend zum letzten Mal moderiert, ist nicht gerade bekannt für investigative Interviewfragen.
Eines ist jedoch gewiss: Til Schweiger wird heute Abend als Gast der Show keinen Rotwein trinken. Er hofft auf Champagner oder «vielleicht sollte ich lieber Weißwein trinken», sagte er Bild. Auf jeden Fall passiere ihm «so ‘ne Nummer» nicht mehr.
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Til Schweiger – «Ich war halt angeschwipst»
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