Es ist für mich absolut unmöglich den Film „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ („Le Grand Blond avec une chaussure noire“) ohne mehrere, in Intervallen auftretende Weinkrämpfe, anzuschauen.
Nun, ja, ich gebe es zu: Ich bin als Künstler und Romantiker ggf. „zu Nahe am Wasser gebaut“. Ich bin sicherlich viel zu rührselig und sentimental für das Jahr 2019.Nun. Dieser Film atmet das Jahr 1972, die Aufbruchstimmung, den Nachhall der „Flower-Power-Generation“, der Film und seine Atmosphäre steht für ein unschuldiges, frisches, verjüngtes Europa, welches sich von den Fesseln des Faschismus befreit hatte... Insbesondere in Frankreich, Spanien, Italien und den Benelux-Ländern entstanden Fusionen von neuen Kulturen... Der Jazz beschwingte die Straßen, in Frankreich schwebte die Kraft des Chansons durch die Städte..
Es gab lustige Filme, mit Ikonen wie Luis de Funes, aber auch den „Film Noire“ und die philosophischen Filme des denkenden und nachdenklichen Europas... die Fortsetzung der „Nouvelle Vague“.Es war eine unschuldige, glückliche Zeit, als der moderate und gemäßigte Mainstream-Islam noch nicht unsere pluralistischen Gesellschaften in Europa in der grausamen Geiselhaft seiner antidemokratischen, menschenfeindlichen, sexistischen und kunstfeindlichen Regeln eingebettet hatte.Dieser schreckliche Würgegriff, der sich nicht nur als Spitze des Eisbergs zeigt, mit solchen Grausamkeiten wie z.B. die Angriffe im #Bataclan und bei#CharlieHebdo, nein, ich rede vom täglichen, subtilen Würgegriff, dem wir Humanisten, Demokraten, Antifaschisten und nicht-islamischen Bürger permanent ausgesetzt sind:
Im Namen einer missbrauchten „Religionsfreiheit“ nimmt man uns den köstlichen spanischen, französischen, italienischen luftgetrockneten Schinken aus den Schulen, man trennt Mädchen und Jungen beim Schwimmunterricht... In vorauseilenden Gehorsam und in islamophiler Unterwerfung, hängen Museen und Ratshäuser alte Gemälde ab, die nicht mit den islamischen Moralvorstellungen zu vereinbaren sind...
Und dann sehe ich vor meinem geistigen Auge, die Szene im Film „des großen Blonden“, in der ein wunderbarer Jean Carmet (als Maurice auf dem Rennrad) hinter dem Abhör-Lieferwagen das Liebesgestöhne mithört und vom Fahrrad fällt...
Ich schliesse die Augen und bin im Paris des Jahres 1972 und atme die Freiheit...
...und dann öffne ich die Augen und bin in der Augsburger Innenstadt des Jahres 2019... Mitte August... und ich sehe die Verachtung im Blick der Augsburger Moslems, die meine Freunde, meine Familie und mich anschauen, voller Hass.
Weil wir „Ungläubige“, „Kuffar“ sind... Und sie beherrschen das Stadtbild. Und dann sehe ich die „grünen“ und „linken“ Politiker dieser Stadt, wie sie mit schnalzenden Zungen, einem verräterischen Lächeln und einer großen Schadenfreude, leise in das Ohr eines Freundes flüstern: „Allahu akbar“. Und dann schließe ich einfach nur die Augen und weine.
Ich weine wie ein kleines Kind. Weil ich nicht verstehen kann, warum „wir“ den Faschismus nun erneut begrüßen und umarmen... 74 Jahre nach dem Albtraum. Der Faschismus ist und bleibt Faschismus, egal ob in der SS-Uniform oder mit Kopftuch, egal ob mit einer Hakenkreuzarmbinde oder mit einem Vollbart.
Ich verstehe diese Welt nicht mehr. Und alles nur um die Milliarden Euro an Steuergeldern und Fördermittel abzugreifen? Das kann nicht wahr sein.
Harry Dave Drevitz