Ich verrate Dir meinen Daimon.

11-016

Etwas zieht sich durch Dein ganzes Leben, wie ein roter Faden.
Hast du es schon entdeckt? Es ist der Faden, der Dich aus dem Labyrinth des Minotaurs herausführt, Du brauchst ihm nur zu folgen, zurück zum Höhleneingang plötzlich wirst du das Licht vom Eingang sehen, die Sonne wird heller sein als Du sie je gesehen hast – besonders wenn deine Lampe runtergebrannt ist.
Dieser rote Faden ist Dein DAIMON.

Die Griechen benutzten das Wort „Daimon“ nicht nur als Sammelbegriff für allerlei gute und zweifelhafte Geister. Sie kannten auch den Persönlichen Daimon. Das ist eine Art Personifikation des Schicksals eines einzelnen Menschen. Jeder Mensch hat seinen wundervollen, persönlichen Daimon, der gute Geist, das Lebensthema.
Und das hat natürlich nichts mit unserem Wortgebrauch Dämon zu tun.

Was zieht sich durch mein eigenes ganzes Leben als mein roter Faden? Welches ist das Oberthema, das immer wieder auftaucht? Was war schon als Kind meine Leidenschaft und ist es immer noch? Welches ist der gemeinsame Nenner?

Bei mir ist es sicher die Idee der Entwicklung. Das Entfalten eines Potentials. Die Evolution zu neuen Ebenen. Ich treffe diesen Gedanken schon in meinen Teenager-Jahren damals im leidenschaftlichen Engagement in einer Jugendsekte. Nachdem ich dort rausflog war danach fast fünfzehn Jahre lang die Entwicklungshilfe mein Lebensinhalt. Später kam die Umschulung zum Organisator – und schon war da die Organisationsentwicklung. Und seit zehn Jahren male ich und im Zentrum steht die große Frage nach der evolutionären Entfaltung einer Idee im künstlerischen Werk. Parallel zu all dem interessiert mich Philosophie und Spiritualität, denn dort enthaltene erhellende Erfahrungen bringen mich persönlich im Leben weiter.

Ja, das scheint mein Daimon zu sein.

Hast Du Deinen eigenen Daimon auch schon entdeckt?


Bild oben: Peyotl / 45cm x 65cm / Aquarell auf Zeichenpapier / 2011, Nr.11-016


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Schnitzerei an einem alten Nevari Haus in Katmandu, Nepal. Wie in Indien gilt der Pfau auch in Nepal als heiliges Tier. In der hinduistischen Mythologie ist er das Reittier eines Gottes (Skanda), der für die Erlösung der Menschen kämpft.


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