Ich und die Menschen - Eine philosophische Geschichte

Von Alexandrak @Alexandra71

Geschichte


Hallo, meine Name ist... Eigentlich habe ich keinen Namen, denn in unserer Zivilisation ist das Individuum nicht wichtig. Aber hier, auf der Erde, nehme ich die Platz von Andrew Martin, einem Mathematikprofessor, ein. Ich habe eine leichte Aufgabe, eine total logische... Eigentlich eine Rein-Rausaufgabe. Ich muss den Beweis und alle die davon Wissen vernichten. Warum? Nun weil der Professor etwas rausgefunden hat das die technische Entwicklung sehr drastisch vorantreiben wird, doch das ist nicht gut. Nicht für die Menschen, und nicht fürs Universum... Also bleibt nur eine logische Lösung... Beweise vernichten, ja auch Menschen. ein verschwindend kleines Opfer für das grosse Ganze. 
Tja... so dachte ich auf alle Fälle, aber hier auf Erden tickt wohl alles etwas anders... 
Erster Satz:
Hallo, Mensch. Wie geht es dir? 

Meine Meinung


Dieses Buch hab ich gesehen, und wusste ich muss es haben. Nicht nur das mich das Cover mehr als nur Angesprochen hat, auch der Titel machte mich sehr neugierig, und als ich die ersten beiden Sätze des Klappentextes gelesen habe, musste es einfach mit. Ich bin ja sonst gar nicht der Coverkäufer. Klar finde ich schöne oder auch spezielle Cover toll, und ich kann mich wirklich an manchen kaum satt sehen aber sie sind nicht der Ausschlaggebende Punkt der mich zum Kauf animiert. Sonst hätte ich wohl eine Tonne mehr Bücher hier auf meinem SuB. Aber nun zum wesentlichen...
Ich finde den Originaltitel wie auch den Deutsche sehr passend. Da gefallen mir wirklich beide. Ob einfach nur "Die Menschen" oder eben "Ich und die Menschen", man weiss worum's geht, um uns. Und das Cover, schlicht in Blautönen gehalten, zeigt wie "Andrew vom Mond aus auf die Erde schaut. Es ist sicher nicht sein Heimatplanet denn der liegt unendlich weit weg von uns. Aber, es zeigt eben genau um was es geht... Die Sicht auf die Menschen von Aussen. Na ja, so seh und interpretiere ich es ;)
Der Schreibstil von Matt Haig ist locker, flüssig, witzig, melancholisch, kindlich, naiv und vieles mehr, aber was er sicher auch ist, sehr philosophisch. Nein, nicht schwierig, jeder kann es verstehen, wenn er oder sie mit denkt, sein Herz offen behält, und sich selber mal hinterfragt und manchmal auch ehrlich sein kann zu sich selber. Ich und die Menschen ist in Ich-Form geschrieben, was natürlich zu folge hat, das man sich schnell in den Professor identifizieren kann. 
Die Geschichte hat mich nach den ersten par Sätzen gleich gepackt. Denn es gibt keine Vorgeschichte in die man sich erst reinlesen muss, man startet gleich an jenem Tag, oder besser der Nacht, als der Ausserirdische hier ankommt und die das Leben des Professors übernimmt. Seine Aufgabe nämlich ist folgende... Andrew Martin's Lösung eines mathematischen Problems, Theorie oder wie man's nennen will, zu vernichten. Und auch alles damit zusammenhängende. Wie Schriftstücke wo die Formeln drauf stehen, und alle Menschen, die davon wissen. Denn die Menschen sind noch nicht bereit dazu, diesen sich daraus erfolgenden technischen Fortschritt zu  bedienen. 
Die Aufgabe scheint wirklich leicht zu sein. Doch je länger er hier auf erden ist, sich mit den Menschen auseinander setzt, je schwieriger wird es für "Andrew" seine Aufgabe zur Zufriedenheit seiner Zivilisation zu erledigen. 
Menschen sind nicht einfach nur böse, dumm, einfältig und gewalttätig. Es gibt so viele andere Dinge die den Menschen ausmacht. Für ihn ist das sehr interessant und spannend, denn bei seiner Spezies zählt nur die Mathematik. Sie ist alles was zählt. Sie ist unverfälscht und rein. Es gibt all die Probleme zwischenmenschlicher Existenz nicht. Aber genau das lässt Andrew sich verändern... 
Auch wenn der Protagonist ein Ausserirdischer ist, wächst er einem sehr schnell ans Herz, denn trotz seiner aus der Distanz wirkenden Kälte, ist er überaus herzlich, weil sein verhalten an ein Kind ähnelt das noch einen total unverdorbenen Blick auf die Welt hat. Aber genau dieser Blick deckt unsere "Schwächen" und "Stärken" auf. Gnadenlos... Was also macht den Menschen aus, uns Menschen? Wissen wir das überhaupt selber noch? Oder sind wir so besessen von Geld, Fortschritt und Macht? 
Das Buch regt zu nachdenken an, mich auf alle Fälle und es gab so viele schöne Stellen die ich hätte zitieren können aber ich musste mich auf 2 beschränken... 
Wem das Buch "Und Gott sprach: Wir müssen reden!" gefallen hat, dem wird dieses Buch sicher auch gefallen. Ich kann es uneingeschränkt eigentlich jedem empfehlen. Wer gerne aber erst mal einen Eindruck bekommen möchte von der Geschichte man sich gerne in die kurze Leseprobe versenken ;)  
Matt Haig hat zu seiner Geschichte folgendes gesagt, was eigentlich treffender nicht sein könnte:
Ein solches Buch werde ich niemals wieder schreiben können.
Es beinhaltet alles, was ich über unser seltsames und erschreckendes und wundervolles Dasein denke. Es ist mein Versuch zu zeigen, dass es bei all dem Schmerz, der mit unserer Existenz einhergeht, Dinge gibt, für die es sich lohnt, auch das Dunkle zu ertragen.
Es ist meine knapp 73 000 Wörter lange Botschaft an mein eigenes selbstmordgefährdetes 24-jähriges Ich. Eine Werbebroschüre für das Menschsein. Die ich geschrieben habe, um, während ich hier und lebendig bin, festzuhalten, was es so besonders macht, hier und lebendig zu sein. Quelle | dtv

Meine Fazit

herzlich, philosophisch und witzig