Die Rheinfelder wissen, wie man ein Solebad gut tarnt.
Gestern tat mir wieder einmal der Rücken weh. Ich hatte am Nachmittag frei und beschloss, in Rheinfelden ins Solebad zu gehen, das mir ein Nachbar empfohlen hatte. Am Bahnhof Rheinfelden stand grad abfahrbereit ein Bus vor dem Bahnhof, "Alte Saline" war als Ziel angegeben. Ich fragte den Chauffeur, ob er zum Solebad fahre. Ja, sagte er. Ich stieg ein, wir starteten, auf dem Bildschirm wurden die Haltestellen angezeigt. Ein Bad war nicht darunter. Schliesslich die Alte Saline. Ich stieg aus, merkte sofort, dass hier kein Bad war, stieg wieder ein, fragte den Chauffeur, wo denn nun das Bad sei. Er sagte, die Haltstelle sei längst vorbei, der Bildschirm habe sie ja angezeigt. Wo denn, fragte ich. "Parkresort", sagte er.Okay. In Rheinfelden meinen sie, jeder Auswärtige wisse, dass "Parkresort" gleich Solebad ist. Ein mitleidvoller Einheimischer zeigte mir dann den Weg und ich kam zu diesem Parkresort, einem Flachbau, hinter dessen unscheinbarem Portal sich eine grosse Bäderlandschaft verbirgt; oh ja, in Rheinfelden wissen sie, wie man ein Bad gut tarnt. Ich trat ein, zahlte, zog mich um - übrigens war ich noch nie in einem solchen Solebad. Wie ich es fand? Der Garderobenboden war grauslig klebrigwarm; dass man am Kiosk Badeschlappen kaufen konnte, sah ich erst beim Nachhausegehen. Und das Bad hat keine architektonische Sprache, bist du mal drin, findest du fast nicht mehr hinaus. Doch immerhin, das Schweben im Intensiv-Solebecken bei einem Salzgehalt von 12 Prozent und 36 Grad Wassertemperatur war schön. Ich spielte mal eben Totes Meer.