Ich sitze auf dem Teppich vor dem Sofa und lese Tweets au...

Ich sitze auf dem Teppich vor dem Sofa und lese Tweets auf meinem Handy als das Kind mir etwas in den Schoß wirft. Durch das T-Shirt fühlt es sich feucht an. Sofort denke ich an ihre Flasche mit dem Tee. Als ich hinsehe ist es länglich und vorne flauschig. Dann erkenne ich die Klobürste und fluche. Das Kind ist schon weiter gehobst. M sitzt auf dem Balkon. Als ich ihr per Zuruf vom Vorfall berichte, lacht sie. Ich bringe die Bürste zurück ins Bad, werfe mein Shirt in die Wäsche und entferne de Tropfspur auf dem Boden. In der Türe steht das Kind und beobachtet. Es beobachtet viel. Versteht viel. Aber dass die Klobürste nur fürs Klo ist schaffe ich noch nicht zu vermitteln.

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Das Semester geht dem Ende zu und ich verlasse die meisten Lehrveranstaltungen erst zum offiziellen Ende. Der Bus ist weg. Ich muss also zum Bahnhof. Kurz überlege ich zur Haltestelle der anderen Linie zu gehen, entschließe mich stattdessen die Straße runter zur nächsten zu gehen. Dort schaue ich auf dem Abfahrtsplan und sehe, dass es noch gut zehn Minuten dauert. Also gehe ich noch eine Station. Nach fünf Minuten fährt ein Bus an mir vorbei. Innerliches Fluchen. Musik lauter drehen und weiter. An der Haltestelle vorbei. Der nächste Bus fährt vorbei. Ich schnaufe. Also dauert es eine halbe Stunde bis wieder einer kommt. Weitergehen und zu einer Station, wo die beiden anderen Linien halten. Die Ampel ist rot. Zuviel Verkehr zum drüberlaufen. Ich sehe den Bus an der Haltestelle vorbei fahren. Auch schon alles egal. Weiter Richtung Bahnhof. Zwei Haltestellen gibt es noch. Eine direkt am Weg. Als ich näher komme sehe ich Menschen, die mich kennen. Ich habe keine Lust zu sprechen. Aufs Handy starren und weiterlaufen. Bus fährt vorbei. Eine dreiviertel Stunde später bin ich beim Bahnhof. Die letzten zehn Minuten des Heimwegs schüttet es.

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Während ich auf de Laptop tippe kuschelt sich das Kind an mich. Ich freue mich. Es trinkt und schaut mir zu. Alles entspannt. Irgendwann kommt es auf die Idee auf dem Touchpad herumzudrücken. Ich sage, dass ich so nicht arbeiten kann und verschiebe den Laptop weiter weg. Das Kind beginnt mich zu kratzen. Ich beschwere mich. Als nächstes werden meine Augen eingedrückt und in die Nase gekniffen. Trotz mehrmaligen Ermahnen und festhalten, ändert sich das Verhalten nicht. Es tut mir weh. Ich werde lauter und M fragt was los ist. Ich fluche und beschreibe, was passiert ist. Das Kind wird reingerufen. Ich denke an ein Gespräch bei der re:publica “Kind, nicht jetzt.”.

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Seit Tagen Kopfschmerzen. Mal stärker mal schwächer. Ich mache Wetter und Stress dafür verantwortlich.

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Auf Twitter lese ich wunderbare persönliche Tweets und habe das Gefühl mich selbst verraten zu haben. Ich teile mich inzwischen auf drei Accounts auf, weil ich glaubte, dass mich angeblich wichtige Menschen, sonst nicht mehr lesen würden. Dabei sollte es mir vollkommen egal sein. Das wichtige sind die Menschen, denen man folgt, nicht die, von denen man gefolgt wird. Seit ein paar Wochen werkel ich an einem Projekt, das dies als Prämisse hat. Vielleicht wird es nie das Licht des Webs erblicken, aber die Gedankenspiele machen mir Spaß. Änderungen ist nur was man lebt.

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Die Nachbarn feiern seit drei Tagen Hochzeit. Um 23 Uhr wird pünktlich die Musik runtergedreht.

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Hatte mich für einen Job interessiert. Direkt einen Termin für ein Gespräch bekommen. Fünf Minuten vor Beginn Absage mit Entschuldigung. Man würde sich melden. Tage später auf meine Nachfrage die Nachricht, dass man frühestens ein Monat später wieder Zeit hätte. Irgendwas mit Wertschätzung und Firmenkultur.

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Gefühlte zehn bis 20 Prozent der Studierenden finden das Studium nicht doof. Dem Rest möchte ich ein “Warum?” an den Kopf werfen, besinne mich dann aber darauf, dass ich auch vieles kritisiere und zu Beginn nichts so recht mit dem Studium anzufangen wusste. In zwei Wochen sind Prüfungen. Ich schreibe gerade Feedbackpaper, um Lehrveranstaltungen aus dem letzten Semester abzuschließen. In einem Semester bin ich dann fertig. Mit dem Grundstudium. Lachend ab.


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