“Ich schraube fünf Garderobenhaken an, damit man endlich die Mäntel aufhängen kann, und es ist eigentlich schon schade. Alle andern Wände sind weiss und leer. Braucht man denn wirklich ein Telefon? Eigentlich froh um die langen Lieferfristen. Noch vorgestern sagten wir: Ich gehe jetzt in die Wohnung. Heute sagen wir: Ich gehe jetzt nachhause.Eigentlich wohnen wir schon. Allerlei Pappschachteln benehmen sich wie Möbel; als stünden sie an ihrem Platz. Bestellt ist, was man für notwendig zu halten gewohnt ist: Büchergestell, eine Couch , ein alter Schrank, später kommt ein bequemer Sessel und irgendwann, wenn wir es finden, ein Sofa und so fort und so weiter, ein kleiner Staubsauger ist schon gekommen.”
Aus: ” Aus dem Berliner Journal” von Max Frisch