Ich Schlüssel Tasche stecken, ich aufpassen gut!

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So ein Adventskalender hat ja auch sein Gutes: Die Kinder standen um 6 Uhr 45 fertig angezogen im Wohnzimmer und suchten die 4.

Alle Kinder? Nein, ein Kind stand ohne Hosen in der Küche und schmollte.

“Erst anziehen, dann aufmachen”, erklärte ich dem Wicht die Reihenfolge. Dass er dann die 6 öffnete statt die 4 – geschenkt. Sohni fragt so gut wie nie nach, wenn er mal nicht weiterweiß. Dafür ist er viel zu selbständig.

Heute gab es Kinderpingus in den blauen Säckchen, und ich vermelde stolz, dass ich es in diesem Jahr das erste Mal geschafft habe, den Kindern keine Süßigkeiten wegzufuttern.

Nach der Einführung des 12-Stunden-Arbeitstages war es heute eher ungewöhnlich, dass der Ehemann den großen Riesensohn zur Schule bringen konnte, passte aber gut, denn die große Keksdose hat sicherlich im Auto mehr Chancen ungerüttelt den Weg in die Klasse zu finden. Außerdem komme ich dann nicht mehr in Versuchung., wenn ich das Ding schon heute los bin.

Darüber hinaus ist heute Sprechschulentag. Sohnis Sprechschule beginnt um 8 Uhr 15. Das bedeutet: 7 Uhr 45 Zähneputzen, 7 Uhr 50 anziehen, 7 Uhr 55 die Reifen aufpumpen (der Flicken scheint sich gelöst zu haben), 8 Uhr losfahren. Wenn es gut läuft.

“Ich will aber oben sitzen!!” Sohni steht im Flur und schmollt. Immerhin hat er schon seine Stiefel an.

“Schatz, heute ist Max-Frederik dran”, erläutere ich geduldig. Weil sich die Zwillinge gegenseitig skalpieren, wenn sie zusammen im Anhänger sitzen, darf einer auf dem Gepäckträgersitz fahren.

“Ich will aber!!” Sohni blickt finster wie die Nacht.

“Du darfst auf dem Rückweg oben sitzen”, sage ich.

“Nein!!” Sohni sieht entschlossen aus.

“Max-Frederik”, wende ich mich an seinen Zwilling, “darf Sohni oben fahren, und du fährst auf dem Rückweg oben??”

“Nein”, sagt Max-Frederik.

Ich überlege fieberhaft.

“Sohni”, gratuliere ich mir innerlich zu meiner fantastischen mütterlichen Kreativität, “du sitzt im Anhänger und dafür darfst du die Tür vom Fahrstuhl öffnen UND den Knopf drücken!”

Wenn das nicht zieht, weiß ich auch nicht.

Sohni überlegt und nickt. Gott sei Dank.

Und wo ist mein Schlüssel zum Geier??? Ick wird verrückt. Eben lag er noch …

“Hast du meinen Schlüssel gesehen, Max-Frederik?” frage ich, rein rhetorisch versteht sich, und wühle in meiner Handtasche.

“Ich den S’lüssel einesteckt”, sagt mein Sohn stolz, “ich aufpassen deine S’lüssel!”

Na dann. Wäre ja alles geklärt.



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