13,6 Kilo zeigt die Waage beim Einchecken am Air France-Schalter. Cool, mehr Zeug muss ich für eine Woche Miami nicht mitschleppen. Und trotzdem habe ich mein mobiles Podcast-Studio im Gepäck dabei.
Das war nicht immer so, denn früher packte ich für alle Eventualitäten und schleppte mich wie die Mehrzahl der Touries zu Tode. Langfristig möchte ich alle meine Habseligkeiten in einen Rucksack in Daypack-Größe packen können.
Mein Ziel ist es mit maximal 20 Kilo Gepäck zu verreisen. Ganz habe ich es noch nicht geschafft. Aber immerhin passen meine Habseligkeiten jetzt in einen Koffer in Handgepäckgröße (42 Liter).
In dieser Woche besuche ich die Winter Music Conference. Das ist doch die Gelegenheit, um meine Packliste mit dir durchzugehen.
Als moblies Studio-Equipment habe ich dabei:
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MacBook, Dreh- und Angelpunkt meiner Audio-Produktionen
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Audio Technica ATR 2100 USB Mikrofon für die Podcasts
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Zoom H2 für Stimmen von der WMC
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Rode SmartLav Mikrofon zum Ausprobieren
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Sony Videokamera, sowie das ganze Zubehör
Gewichtsrekord mit 13,6 Kilo
Früher verreiste ich mit einem Hartschalen-Koffer, den ich immer bis zur Grenze des erlaubten Gewichts belud. Noch ein T-Shirt, noch eine Hose, Unterwäsche für jeden Tag, CD-Buchmappe mit 200 CDs. Um die Freigepäck-Grenze nicht zu sprengen, kam ich sogar auf den Trick alle Klamotten vorher auf die Heizung zu legen und staubrocken einzupacken.
Dann gewöhnte ich mir zuerst ab, volle Duschgel-Packungen mitzunehmen. Ein richtiger Anhänger des Reisens mit leichtem Gepäck bin ich höchstens inoffiziell. Meine Zahnbürste werde ich bestimmt nicht absägen, um noch einmal 10 Gramm zu sparen.
Mein Macbook Pro ist der Dreh- und Angelpunkt für meine Musik und alle Texte. Eigentlich sämtliche Inhalte, die ich für die Interwebs produziere.
Im Flugzeug
Wer mag schon gerne Langstreckenflüge?
Früher erwischte mich bei jedem Langstreckenflug eine Erkältung. Kein Wunder bei der Klimaanlage, die für mein Gefühl immer zu niedrig eingestellt ist. Außerdem schniefen bei 400 Personen garantiert immer ein paar herum und die Klimaanlage verteilt die Keime wunderbar im ganzen Flugzeug.
Meine Hacks für die lange Zeit im Flieger sind dicke Wollsocken. Es ist unglaublich wie meine Füße anschwellen, da helfen die Socken wunderbar, um warme Füße zu behalten. Und ich kann die Schuhe ausziehen.
Als Thromboseprophylaxe nehme ich vor jedem Flug eine Aspirin, um mein Blut zu verdünnen.
Obwohl ich 2 Liter Wasser trinke, trocknet meine Nasenschleimhaut aus. Sobald ich das Gefühl habe, die Schleimhaut ist zu trocken, helfe ich mit Nasenspray mit Meersalz nach.
Von einem früheren Air Berlin Flug habe ich mir die Augenmaske mitgenommen. Das hilft, um meine Sitznachbarn und die Umgebung der Flugzeugkabine auszuschalten. Dann habe ich nur noch meine In-Ear Kopfhörer im Ohr, um den Fluglärm zu dämpfen. Und so ausgerüstet schlafe ich hoffentlich ein paar Stunden.
Messenger Bag
Mein gesamtes Handgepäck verstaue ich für den Flug in einem Messenger Bag mit gefüttertem Laptop-Fach.
Warum ich meinen Sennheiser HD 25 für den besten DJ-Kopfhörer halte, habe ich hier in einer ausführlichen Rezension beschrieben. Allerdings ist mir der Kopfhörer bei einem Langstreckenflug zu unkomfortabel und würde viel Platz im Handgepäck einnehmen.
Deshalb nehme ich auch noch meine In-Ears mit, die ich sowieso fürs Joggen brauche. Auch unterwegs mache ich damit die Podcast-Produktionen. Wobei ich zum Mastering immer zum Sennheiser greife, weil ich den Klang kenne und als Referenz benutze.
Gerade für die USA ist mein iPhone 4 ohne LTE nicht ideal. Als Abspielgerät für Podcasts und Audiobooks ist das iPhone super, weil ich es immer dabei habe. Außerdem ist dort gleich eine Kamera eingebaut, mit der ich sogar HD-Videos aufnehmen kann.
Für mobile Internetverbindungen nehme ich deshalb einen WiFi-Router mit.
In jedem Land in das ich reise, kaufe ich mir vor Ort kaufe eine Prepaid-SIM-Karte mit Datenflatrate. So umgehe ich die horrenden Daten-Roaming-Gebühren im Ausland.
Sobald ich ein entsperrtes Telefon mit LTE habe, könnte ich auf den Router verzichten.
Externe Festplatte mit USB3
Unterwegs produziere ich viele Bilder und Videos. Damit mir nicht der Platz ausgeht, nehme ich eine 2 TB Festplatte von Western Digital mit. Außerdem hat das kleine Kästchen den Vorteil, dass ich kein zusätzliches Netzteil benötige. Die Stromversorgung funktioniert über die USB3-Schnittstelle.
Mobiles Podcast-Studio
Damit ich auch unterwegs das Intro für den Houseschuh Podcast einsprechen kann, nehme ich das Mikrofon ATR 2100 USB mit. Als Zubehör brauche ich noch ein langes USB-Kabel.
Statt meinem großen Mikrofonarm mit Poppschutz improvisiere ich die Aufnahmen mit einem Schaumstoff-Poppfilter und dem mitgelieferten Mini-Tripod als Mikrofonständer.
Eher zum Testen habe ich ein Rode SmartLav als zweites Mikrofon dabei.
Ob Audio-Jingles für Houseschuh, die mir meine berühmten DJ-Vorbilder einsprechen oder ein spontanes Interview für den DJKanzel Podcast. Den Zoom-Rekorder nehme ich ebenfalls mit, weil ich damit unabhängig von den Aufnahmen im Laptop werde.
Stromkabel und Adapter
Damit ich gleichzeitig die Kamera-Akkus und den Laptop laden kann, nehme ich eine Schuko-Steckdose mit. Dann benötige ich nur einen Adapter auf das us-amerikanische Stromnetz. Dafür habe ich mit einer Haushaltswaage die leichteste Dreifach-Steckdose meines Haushalts ermittelt.
Bei meinen früheren Reisen habe ich mir eine US-Verlängerung gekauft, weil ich im Garten des South Beach Hotels meine Mixtapes am DJ Laptop erstellte.
Beide Elektrokabel stehen auf der Streichliste und die Dreifach-Steckdose werde ich nicht länger mitnehmen.
Die USB-Netzteile für mein iPhone und den UMTS-Router sind überflüssig, weil ich beide Geräte an der USB-Buchse des Laptops laden kann.
Zusätzlich zum Netzteil des Laptops muss ich noch zwei Ladegeräte für die Kamera-Akkus einpacken. Immerhin kann das Kabel mit dem Eurostecker sowohl für die Videokamera als auch für die Spiegelreflex-Kamera benutzen.
Verbrauchsmaterial vor Ort kaufen
Wozu soll ich meine volle Tube Sonnencreme aus Deutschland in die USA exportieren, dort ein paar Mal verwenden und danach wieder zurück schleppen?
Heute mache ich es so, dass ich mir Sonnencreme am Zielort kaufe. Denn in den USA gibt es viele und riesengroße Supermarktketten. Das gleiche gilt auch für Aspirin-Tabletten, die es in fast jedem Supermarkt zu kaufen gibt.
Ich stehe auf elektrische Zahnbürsten. Nach ein sehr langen Eingewöhnungszeit möchte ich das saubere Gefühl nicht mehr missen. Allerdings habe ich kein Ladegerät für 110 Volt, deshalb nehme ich eine Handzahnbürste für Notfälle mit. Wobei die Zahnbürste auch so ein Kandidat dafür ist, sie erst vor Ort zu kaufen.
Das Hauptgewicht eines Koffers entfällt auf die Kleidung.
Bei den Klamotten schaute ich mir von meinem Onkel ab, dass ich Unterhosen und Socken auch unterwegs waschen kann. Jeweils vier Stück reichen aus.
Außerdem habe ich noch drei Polo-Shirts und 4 T-Shirts und zwei Houseschuh-Promo-Shirt dabei, wobei ich die Menge weiter reduzieren möchte. Auf der Rückreise von der WMC kommt dann noch ein Konferenz-T-Shirt dazu.
Zwei Zip-Hoodies in unterschiedlichen Farben bieten genug zu Wechseln. Und im Flieger ziehe ich noch ein Longsleeve darunter, um nicht zu frieren.
Sachen zurücklassen
Ich erinnere mich noch an meine dritte USA-Reise. Damals gewöhnte ich mir an, meine Koffer im letzten Hotel umzupacken. Meinen Mietwagen räumte ich soweit aus, dass ich einfach aussteigen und das Auto zurücklassen konnte. Alles was ich nicht mehr benötigte, landete im Mülleimer.
Allerdings sind manche Sachen wie Regenschirme ja weiterhin brauchbar. Seitdem ich meine Unterkünfte per Airbnb buche, hinterlasse ich alle brauchbaren Utensilien meinen Nach-Bewohnern. Den Vermietern sage ich kurz Bescheid, dass sie das Zeug gerne behalten können.
So versuche ich mein ökologisches Bewusstsein zu beruhigen, wenn ich 5 Dollar Regenschirm der in China produziert wurde, nach einer Woche nicht gleich wegschmeisse.
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