Immer wieder etwas Neues… Und obwohl ich immer den, bösen Satz “Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr” im Hinterkopf habe, habe ich mich doch für einen Englischkurs angemeldet.
Bin ja auch selber Schuld, dass ich das damals in der Schule nicht gelernt habe. Warum? Uns wurde damals die Wahl gestellt: “Englisch oder Französisch” als Zweitsprache (erste Sprache war Russisch – was ich allerdings auch nur bedingt kann). Und viele von uns wollten Französisch lernen (Konnte ja damals keiner ahnen, dass mal die Wende kommt und Englisch auch für uns wichtig sein könnte.). Tja… und dann gab es keine Lehrer für unsere Wunschsprache und wir bekamen Englisch “aufgedrückt”. Das war damals so halb freiwilligt. Heißt: es würde in den Prüfungen der 10. Klasse nicht dran kommen. Und dann kam, wie es kommen musste: kaum jemand ging da hin (teilweise aus Boykott, meist aber, weil wir anderes im Kopf hatten). Und so hab ich Englisch nie gelernt.
Natürlich bekommt man im Laufe der Zeit einiges mit und verstehen geht ja auch ganz gut (dachte ich zumindest bis zu meiner ersten Stunde). Denn unser Lehrer Adam spricht nur englisch mit uns – die ganze Zeit. Und ich sitze oft vor ihm und schau ihn mit großen Fragezeichen in den Augen an. Selbstverständlich kann ich Fragen stellen, wenn mir etwas unklar ist (aber natürlich auf englisch – was ich ja kaum kann).
Stolz war ich, dass ich die einzige Schülerin war, die nach der ersten Stunde Hausaufgaben gemacht hat!!! Dabei waren die nicht mal schwer: wir sollten uns einen englischen Film anschauen, bzw. einen Film in Englisch (so klingt das viel besser). Ich hab unserer Tochter davon erzählt und sie hat mir eine DVD eingelegt und gesagt: “Mama, Du mußt noch Hausaufgaben machen! Los!” (ich glaube, dass hat ihr richtig Spaß gemacht). Angesehen habe ich mir dann “Dirty Dancing” OmU – all zu viel reden die zwar nicht, aber für mich hats gereicht 
Ich find das richtig, richtig schwer.
Jede Woche hab ich 1,5 Stunden Unterricht und der Kurs soll 20 Stunden gehen. Keine Ahnung, wer zuerst die Geduld verliert: Adam, meine Mitschüler oder ich.
Alle um mich herum sagen, ich soll das durchziehen und ist ne tolle Sache. Ist es ja auch und ich will. Aber es tut mir so leid, wenn nur wegen mir immer wieder irgendwelche Satzbauten und Wörter wiederholt werden müssen. Ich verhasple mich andauernd und Adam sagt immer, ich soll die Sätze nicht wie in deutsch aufbauen (natürlich sagt er das in englisch und ich überleg immer, was er eigentlich von mir will).
Und warum mach ich dann das Ganze?
Weiß auch nicht so genau. Weil die Möglichkeit da war. Weil unser Arbeitgeber den Kurs bezahlt. Weil ich irgendwie das Gefühl habe, etwas nachholen zu müssen. Weil es im Alltag und im Urlaub helfen könnte (sehr, wie ich hoffe). So halt…
