Ich hoffe, ich störe nicht - Eine kleine, aber sehr wirksame Vereinbarung!

Von Wernerbremen

Das Foto wurde von Astrid Müller zur Verfügung gestellt


Meine heutige Morgennotiz
Ihr Lieben,

als Lektor, der jeden Tag viele Stunden am PC sitzt und voller Konzentration Texte auf Satzzeichen- und Rechtschreibefehler korrigieren muss, ist es für mich sehr wichtig, mich fast täglich auch einmal mit dem Fahrrad bewegen zu können. Mit dem Fahrrad hinaus in die Natur radeln zu können, das ist für mich neben meiner Arbeit in meinem kleinen Garten die pure Erholung.

Oft aber bin ich auch in Bremen unterwegs, weil ich etwas zu erledigen habe oder etwas zum Essen einkaufen möchte.

Nun habe ich sehr viele Freunde, Bekannte und befreundete Familien in Bremen und häufig komme ich mit meinem Fahrrad in deren Nähe vorbei.

Vor einigen Jahren fiel mir plötzlich mein eigenes Verhalten auf:

Immer wenn ich bei Freunden oder Bekannten vorbeiradelte,
dachte ich, wenn ich Zeit hatte:
„Ich könnte ja mal klingeln und meinen Freund/ Bekannten für eine halbe oder eine Stunde besuchen.“
Aber dann keimte in mir der Gedanke hoch:
„Sicher hatte er gerade keine Zeit, sicher ist er unterwegs, sicher will er gerade ins Theater, etwas einkaufen, vielleicht hat er gerade Besuch!“

Das Ergebnis war, das die Besuche regelmäßig unterblieben.
Das Erstaunliche war, dass ich, wenn ich mit dem jeweiligen Freund ein paar Tage später telefonierte, hörte:
„Das ist aber schade, dass Du nicht geklingelt hast,
ich hätte mich soooo über Deinen Besuch gefreut!“

Auch was das Telefonieren betraf, verhielt ich mich oft so:
Viele Telefonate unterbleiben, weil ich in meinen Gedanken zu wissen glaubte, dass ich den anderen Menschen, den ich anrufen wollte, vielleicht gerade störe.
Als mir mein Verhalten bewusst wurde, kam ich auf eine Idee,
die ich dann alsbald in die Tat umsetzte:

Ich habe mit allen meinen Verwandten, Freunden und Bekannten folgende Vereinbarung getroffen:
Ich darf meine Verwandten, Freunde und Bekannten jederzeit spontan anrufen und ich darf sie jederzeit spontan besuchen, wenn ich in ihrer Nähe vorbeikomme.
Im Gegenzug haben meine Verwandten, Bekannten und Freunde die Freiheit, zu sagen:
„Werner, jetzt passt es gerade nicht, ruf bitte ein anderes Mal wieder an oder besuche uns bei einer anderen Gelegenheit!“
Diese Vereinbarung gilt natürlich auch umgekehrt.
Diese Vereinbarung hat einen ganz wundervollen Effekt und hat meine Beziehungen zu dem genannten Personenkreis sehr gestärkt:

Wenn ich bei jemandem klingele und er mich hereinbittet, dann weiß ich mit Gewissheit, dass ich gerne gesehen bin und ihn nicht störe. Dasselbe gilt fürs Telefonieren.
Ich kann Euch eine solche Vereinbarung auch nur empfehlen als kleine Morgennotiz, denn nichts ist doch wichtiger als Freundschaften zu pflegen, Bekannte zu treffen und innerhalb der Familie zusammen zu sein.

Seit ich diese Vereinbarung getroffen habe, habe ich unter meinen Freunde und Bekannten und in meiner Familie viel mehr Gelegenheiten, Worte der Liebe zu sagen, Freude zu schenken und Hoffnung und Zuversicht zu wecken.

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch heute einen wundervollen Tag und einen fröhlichen Start ins Wochenende und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt