Wow, so sieht eine Klatsche aus. Die Süddeutsche Zeitung knöpft sich zum Jahresende noch einmal den Krypto-Faschisten Thilo Sarrazin vor und lässt dabei keinen Stein auf dem anderen. Mit analytischer Trennschärfe und fulminantem Wortwitz wird dem Ex-Banker beispielsweise sein "mitunter schwer erträgliches Selbstvertrauen" vorgeworfen. Schon dieses erste von handgezählten vier Argumenten saß. Selbstvertrauen? Schwer erträgliches noch dazu? Puh, die SZ fährt schwere Geschütze auf. Doch Sarrazin hat nicht nur Selbstvertrauen, er "kokettiert" auch "mit der ihm typischen Eitelkeit". Und dessen nicht genug: "Der selbst ernannte Mahner orakelt" außerdem "in drastischen Worten". Was kann jetzt noch kommen? Ein Schlag, von dem sich Sarrazin nicht erholen wird. Oder in den Worten der SZ: die "Zürcher Psychologin Elsbeth Stern", die "die Vereinnahmung durch den früheren Berliner Senator ablehnt und ihm vorwirft, ihre Aussagen 'aus dem Kontext gerissen und nicht korrekt wiedergegeben' zu haben". Und genau diese Elsbeth Stern hat das selbst ernannte Orakel in einem Text für die FAZ (leider nur für Abonnenten zugänglich) nicht erwähnt. Und somit aus dem Kontext gerissen - Sarrazin kann einpacken.