„Darf das Recht die Politik und die Wirtschaft dominieren?“ fragt Frank Lübberding. Ich gebe zu, dass mich, die Juristin, schon die gleichnamige Headline verblüffte, als sie in meinem RSS-Reader auftauchte. Natürlich geht Recht vor Politik und Wirtschaft! Hätten Sie´s gern andersherum, Herr Kollege? Wie würden Sie sich beschweren, wenn Herr Ackermann Recht definieren und gestalten würde? Oder Frau Merkel? Recht steht über allem und gilt für alle und jeden, das sollte klar sein. Dass über dem Recht Interessen schweben, die allzu oft Recht interpretieren oder gar biegen, steht auf einem anderen Blatt – und das gilt es zu studieren! Von daher ist die Fragestellung schlicht falsch und führt in eine unerträglich falsche Richtung. Sie müsste heißen: „Dürfen die Medien Recht, Politik und die Wirtschaft dominieren?“ Nein, aber genau das tun sie. Nicht nur die BILDenden, sondern auch die, die sich weit über den Boulevard erheben, letztlich aber auch nichts anderes tun, als Mutmaßungen anzustellen. Dass in den rasch in Gang gesetzten Rotationsmaschinen Menschen zerrieben werden, deren Schuld es zu diesem Zeitpunkt lediglich ist, in Verdacht geraten zu sein, wird inkauf genommen. Ob es sich dabei um Politiker – wichtige oder unwichtige – oder Manager – wichtige oder unwichtige – handelt, ist mir dabei persönlich völlig egal. Es geht um Menschen.