Missed me?
Wahnsinn, so lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Aber ich bin zurück: ein Anruf den ich heute bekam, hat mir mein Leben wieder gegeben. Das hört sich vielleicht unglaublich schwülstig an, ich muss es aber so ausdrücken.
Seit April war ich arbeitslos, hatte genug Geld zum Überleben, das Leben an sich kam aber definitiv zu kurz. Am Anfang konnte ich das noch ganz gut kompensieren, das wurde jedoch immer schwieriger und schwieriger. Die letzten zwei Monate waren besonders schlimm: Ich war nicht mehr ich selbst, sondern habe mich mehr und mehr zurückgezogen. Soziale Kontakte blieben auf der Strecke, ich konnte die Fragen nach meinem Job-Status einfach nicht mehr ertragen.
Mal so ganz unter uns, die große Depression war nicht nur auf dem Weg zu mir, sie hat die Tür auch schon geöffnet und ins Zimmer geschaut. Dazu fehlte mir auch noch die Freundin, mit der ich darüber reden könnte. Der Neuhamburger war eine große Stütze (danke dafür), aber es ist doch nicht das Gleiche. Um dem entgegenzuwirken und nicht so viel nachzudenken, habe ich Serien und Filme geschaut, viele Serien. Supernatural ist nicht so schlecht, wie ich dachte, dazu kamen dann noch Torchwood und Doctor Who (alles natürlich im Original, die Stimmen sind sonst unerträglich).
Heute hat sich jedoch alles geändert. Ich habe endlich (!!!!) den Anruf bekommen, auf den ich so lange gewartet habe: eine Jobzusage.
Ab Montag habe ich wieder einen geregelten Tagesablauf und ich bin unendlich glücklich darüber. Ich frage mich wie Langzeitarbeitslose das durchstehen, die Leere, die Sinnlosigkeit nichts zu tun, nichts zu machen.
Außerdem habe ich noch Zeit, meinen total verhunzten Lebenstil wieder aufzupolieren. Zum Glück habe ich nie bis Mittag geschlafen oder so (obwohl es so einfach gewesen wäre), aber früh ins Bett bin ich nie gekommen. Um drei einschlafen und spätestens halb neun aufwachen, irgendwie ist das nichts für mich.
Aber ab jetzt wird wieder alles besser. In Zukunft arbeite ich in einer kleinen Textredaktion eines Verlages. Ein bisschen Bedenken habe ich ja, ich werde nämlich größtenteils im Ratgeberbereich tätig sein. Wer diesem Blog so ein wenig gefolgt ist, weiß wovon ich rede. Aber hey, ich mach das schon, ich bekomme das hin. Ich schreibe gerne und wenn ich mich anstrenge, kann ich mich sogar einigermaßen in andere Menschen hineinversetzen.
So far folks…