Achtung! Dieser Erfahrungsbericht von Frau T. geht unter die Haut! Lesen Sie nur weiter, wenn Sie über eine stabile psychische Verfassung verfügen.
Nicht irgendwo in Amerika sondern hier in Österreich, heute vor einer Woche, hat sich die nachfolgende Geschichte zugetragen. Was Sie hier lesen, ist kein Märchen, es ist pure Realität. Tagtäglich ereignet sich diese Geschichte in ähnlicher Weise hunderte Male in den Praxen der österreichischen Abtreibungsfirmen.
In der nachfolgenden Erfahrung schildert Frau T., wie sie die Abtreibung ihres Kindes erlebte.
Wie es dazu kam: Frau T. fühlte sich zu schwach, um sich dem Druck ihres Mannes zu widersetzen. Aufgrund seiner plötzlichen Arbeitslosigkeit, finanzieller Sorgen wegen der Spielsucht ihres Mannes und des bevorstehenden Wohnungswechsels, sah Frau T. keinen anderen Ausweg. Hinzu kam, dass sie selber mitten in der Berufsausbildung steckt. Sie befürchtet Nachteile, wenn sie die Ausbildung aufgrund einer Schwangerschaft unterbrechen muss. Kindergärtnerin zu werden ist ihr Traum. Obwohl Pro-Lifer ihr Möglichstes taten und sämtliche Gebetsketten aktiviert wurden, hat sich Frau T. schweren Herzens für die Abtreibung entschieden, die sie bereits beim Aufwachen aus der Narkose bitterlich bereute.
Wie geht es den vielen Frauen in unserem Land, die diesen Weg ebenfalls gewählt haben?
Obwohl Abtreibung sehr viele Frauen betrifft, ist es ein Tabuthema. Wir können und dürfen nicht länger schweigen! Diese Kultur des Mordens muss noch heute ein Ende finden! Die Wahrheit gehört ans Licht, denn die Geschichte von Frau T. ist kein Einzelfall.
Dank gilt Frau T., die sich getraut hat, ihre Erfahrungen aufzuschreiben. Frau T. möchte mit ihrem Bericht andere Frauen warnen, die sich von den Lügen der Abtreibungsbefürworter einlullen lassen.
Fest steht: Abtreibung ist kein Spaziergang!
Mitte April 2012 besuchte ich Dr. W. nach einem positiven Schwangerschaftstest in seiner Praxis. Der Wartebereich war verziert mit vielen Babyfotos, auf denen auch Herr Dr. W. abgebildet war. Nach langem Warten, trotz Termins, wurde ich dann persönlich von Dr. W. abgeholt. Er führte mich ins Arztzimmer. Ich erklärte, dass ich zwei positive Schwangerschaftstests gemacht habe und, dass ich dieses nun kontrolliert haben möchte. Ich sagte ihm, dass ich nicht weiß, ob ich das Kind haben kann. Er fing sofort an zu erklären, dass ein Abbruch überhaupt kein Problem wäre und es eine Sache von 2 Minuten sei. Doch bevor wir über den Abbruch weitersprechen würden, wolle er erst schauen wie weit ich bin. Wir gingen ins Behandlungszimmer. Er untersuchte mich vaginal und auf Anhieb war ein kleiner Mensch zu erkennen. Meine ersten Worte waren: „Das ist aber groß.“ Er vermaß das Kind und stellte fest, dass ich in der 11. Woche war. Dann durfte ich mich wieder anziehen. Er untersuchte weder, ob das Herz schlug, noch, ob es gesund ist. Dann gingen wir wieder in das Arztzimmer. Er holte einen “Plastikschlauch” aus seinem Schubfach und erklärte mir anhand eines Schaubildes (Abbild der Gebärmutter mit Scheideneingang) wie der Abbruch vorgenommen wird. Er sagte: „Dieser Schlauch ist für einen Fötus in der achten Woche, ihrer wäre dann größer.“ Ich sagte, dass ich das Kind gerne haben möchte, es aber aufgrund meiner Lebensumstände nicht haben kann. Er sagte: „Das ist gar kein Problem, der Eingriff dauert 10 Minuten und 0,8 Frauen, also jede Frau, nimmt in ihrem Leben einen Abbruch vor. Das ist etwas Natürliches und ganz Normales.“ Ich entgegnete: “Mein Kind ist aber doch schon so groß.” Er entgegnete, das sei kein Problem, er mache das bis zur 16. Woche und hätte auch schon Frauen in dem Stadium gehabt und es habe nie Probleme gegeben. Dazu meinte er, dass eine Abtreibung hier anders als in Deutschland, bis zur 16. Woche erlaubt sei und ich auch nicht zu einer Beratung muss, was ihm und mir alles erleichtern würde. Dann erklärte er mir die Kosten. Der Eingriff kostet 790€, für mich würde er es um 550€ machen. Sofort wollte er mit mir einen Termin für den Abbruch vereinbaren, doch ich bat um Bedenkzeit…
Ein paar Tage später, nach unheimlichem Druck durch meinen Mann und dessen Familie, vereinbarte ich dann einen Termin für Donnerstag, den 19.04.2012 um 10.00 Uhr. Bei dieser Terminvereinbarung erklärte mir die Arzthelferin, dass dienstags und donnerstags im Stundentakt ab 8 Uhr die Abbrüche vorgenommen werden. Und so war es auch, um 12 Uhr lag bereits die nächste Frau im OP.
Dann war der Tag gekommen. Ich musste um 7 Uhr zwei Tabletten nehmen, damit alles in meinem Bauch lockerer wird. Ich bekam eine halbe Stunde nach der Einnahme Unterleibsschmerzen. Um 9 Uhr fuhr ich dann mit dem Bus zur Praxis. Ich musste beim Empfang meine unterschriebene Einverständniserklärung abgeben und den „Nur“- Eingriff in Höhe von 230,- Euro direkt bezahlen. DOWAS für Frauen übernahm 220,- Euro. Die restlichen 100,- Euro musste ich direkt an den Narkosearzt bezahlen, worüber ich keine Rechnung erhielt. Dieser klärte mich auf und brachte mich dann ins Wartezimmer für den Eingriff. Er stach mir eine Kanüle und spritze mir eine halbe Ampulle Morphium zur Beruhigung. Doch es beruhigte mich in keinster Weise. Ich fing bitterlich an zu weinen, legte die Hand auf meinen Bauch und bat mein Kind um Verzeihung. Ich sagte ihm: „Ich liebe dich und es tut mir leid.“ Alle Dämme brachen und ich bekam einen Nervenzusammenbruch. Die Arzthelferin kam zu mir und sagte: „Das ist nichts Schlimmes, du musst da jetzt durch, schau in die Zukunft.“ So nach dem Motto, reiß dich zusammen. Auch der Narkosearzt übte in dieser Form Druck aus. Dann wurde ich ins Behandlungszimmer gebracht und auf den Stuhl fixiert. Ich bekam das Schlafmittel und der Arzt sagte noch: „Jetzt schlaf gut, Jasmin.“ Ich bin weinend eingeschlafen, nein bitterlich weinend eingeschlafen.
Dann wachte ich vom Geklimper des OP-Bestecks auf. Ich hörte, wie der Arzt zum Narkosearzt sagte: „Da haben wir ja dann alles gut wegbekommen, wir sollten ihr nur nicht sagen, dass wir 10 Anläufe gebraucht haben, weil das Kind nicht gehen wollte.“ Mit diesem Satz dämmerte ich wieder ein. Dann wachte ich wieder auf und sofort war dieser Satz in meinem Kopf da. Ich bemerkte dann, dass jemand neben mir stand, den ich sogleich viermal fragte, ob alles gut gelaufen sei. Erst dann erhielt ich ein kurzes: „Ja, alles ist gut gelaufen.“ Dann fragte ich: „Ist es auf dem Müll?“ Und dieser Jemand sagte: „Nein, hier ist es Gesetz, dass es in das Krankenhaus gebracht wird und dann sorgfältig mit anderen verbrannt wird.“ Ich dämmerte kurz ein und wurde dann auf meine Liege gebracht. Ich weinte und weinte. Ich fühlte mich einfach nur schlecht und da war dieser Satz, der mir unendliches Leid zufügte. Hinzu kam, dass die Wände sehr hellhörig waren und ich ständig den Sauger hörte, mit dem das nächste tote Kind abgesaugt wurde. Ein- oder zweimal schaute man nach mir. Wieder kamen Sätze wie: „Es ist nicht schlimm, was Normales, hast es doch geschafft, kannst ja wieder schwanger werden.“ Als ob ich in dieser Situation darüber nachdachte, wieder schwanger zu werden. Ich wollte mein Kind wieder und diesen Satz aus meinem Kopf weg haben. Nach 1,5 Stunden nahm ich etwas Essen zu mir, damit ich endlich nach Hause konnte. Ich wollte einfach nur weg. Dann kam die Arzthelferin zu mir und bat mich, mich anzuziehen, weil sie den Platz für eine neue Frau brauchten. Das tat ich auch. Dann sollte ich im Wartebereich Platz nehmen. Da waren diese Bilder der frischgeboren Babys mit dem Doktor und es kam mir so absurd vor. Und diese Bilder taten weh, sehr weh.
Dann holte mich der Arzt ab. Er gab mir einen Zettel, auf dem die Medikamente standen, die ich noch kaufen sollte. Auf dem Zettel wurde auch mein Abbruch bestätigt. Er klärte mich auf, was ich nun nicht tun darf z.B. Sex, Tampons. Wieder sagte er, es sei nicht schlimm und ich soll mir keine Vorwürfe machen, es sei was Natürliches. Nun nahm ich all meinen Mut zusammen und berichtete ihm von diesem Satz, der unentwegt in meinem Kopf war. Er fing an zu lachen, es sei Einbildung, das hätte niemand gesagt und wenn es gesagt wurde, ging es um eine andere Frau. Ich wusste, dass er lügt und ich fühlte mich nicht besser. Dann ging ich, bekam noch einen Termin für die Nachuntersuchung und das Rezept. Weinend verließ ich das Gebäude.
Die Tage danach waren sehr schwer. Ich konnte nicht trauern wegen meinen zwei Kindern und wegen dem Mann. Ich weinte abends für mich alleine und hatte mit starken Unterleibsschmerzen, Kopfweh und Brechen zu tun. Und auch die Blutung war sehr stark. Und auch jetzt fühle ich mich ausgelaugt und es tut einfach nur weh. Da sind die Vorwürfe, dieser Satz, diese Schuldgefühle, die körperlichen Leiden und all die anderen Sorgen, die sich in keinster Weise nach dem Abbruch in Luft aufgelöst haben. Ich fühle mich leer und zwischendurch falle ich in dieses schwarze Loch, aus dem ich nur meinen Kindern zuliebe wieder rauskomme.