Natürlich brachte er sein Baby mit und natürlich wollte ich mit ihm Fotografieren und Entwickeln. Und natürlich legt sich ein Stein nach dem anderen in unseren Weg.
Beim morgendlichen Heidespaziergang: Schneesturm, Wind und Scheisse. Die Mützen tief im Gesicht, durch die Heide kämpfend… egal! Passendes Wetter, um im Piratendampfer die Leuchten aufzustellen und mit der Graflex rumzuspielen. Gesagt getan. Zurück zum Piratendampfer, Leuchten aufgestellt und ausgerichtet, Graflex auf´s Stativ und los… Ein-zwei Stunden gefummelt bis alles schön passt und gut aussieht. Und was soll ich sagen? Exakt nachdem alles eingemessen und ausgerichtet ist, reisst der Himmel auf und die Sonne – so tief wie sie steht – knallt durchs Fenster brachial in mein wunderschönes Lichtsetup. Grrhhh. Drecksding! In Ermangelung eines Vorhangs einen Sunbounce-Pro zusammengesteckt und mit Gaffa-Tape ans Fenster geklebt, weil der Grip irgendwo im Nirvana meiner Ordnung… leck mich…
Eine weitere halbe Stunde später, dann endlich fertig mit der hahnebüchenen Konstruktion. Und? Die Sonne wieder weg und es wird plötzlich so dunkel, dass die Flächenleuchten gerade mal Licht, für ein dreißigstel auf dem 50ISO Spürsinn G50 zulassen. Ich hasse es! So langsam verliere ich die Geduld und mein Blick verfinstert sich. Karsten bekommt Angst und macht einfach mal ein Foto (klick macht groß):
Er hat beim Auslösen vor Angst ein bisschen gewackelt und ich hab schon besser ausgesehen. Aber es passt zur Situation.
Kamera: Graflex
Objektiv: Aero Ektar 178/2,5
Film: Spürsinn G50 bei 11’30” in X-TOL