Immer wieder hört man diesen selten dämlichen und eigentlich auch in jedem Einzelfall falschen Spruch – und nicht etwa nur in Deutschland.
Deshalb haben anonyme Aktivisten in Berlin heimlich Diktiergeräte unter Tische und Bänke in diversen Kneipen, Cafés und auch an Haltestellen geklebt und damit die Privatgespräche von Gästen und Passanten aufgezeichnet.
Die ersten Mitschnitte haben sie jetzt im Internet veröffentlicht, und weitere sollen noch folgen – alles rechtswidrig, weil ohne die Einwilligung der Betroffenen.
Da reden beispielsweise in der Kreuzberger Kneipe Bateau Ivre ein paar Freunde über die ihrer Meinung nach sexistischen Liedtexte von Peter Fox. Sie sind schwer zu verstehen, aber sie selbst könnten sich sicherlich wiedererkennen – ihre Bekannten und Freunde sicher auch.
“We Are Always Listening” (Wir hören immer zu) – nennen sich die Aktivisten, die zunächst in New York City Bürger abgehört hat und jetzt auch in Deutschland aktiv geworden sind. Mit ihren Aktionen wollen sie auf die ausufernde Überwachung, insbesondere durch den amerikanischen Geheimdienst NSA, aufmerksam machen.
Sie selbst bezeichnen sich als Auftragnehmer der NSA, die mit denselben Mitteln vorgehen wie der amerikanische Geheimdienst, nur dass sie für ihre Hilfe, die Welt vor Terroristen zu schützen, kein Geld nehmen.
“Wir tun nur, was auch die NSA tut”, erläutert einer der Aktivisten, “wenn die US-Regierung zugibt, dass das, was die NSA tut, illegal ist, hören auch wir sofort auf”. “Die NSA hat in Deutschland so viel spioniert, da war die Tür für uns praktisch schon offen”, ergänzt er noch.
Das klingt nach Satire, aber das Ziel ist eigentlich, die abgehörten Menschen wütend zumachen. Deshalb ist unter den Aufnahmen aus Berlin auch ein Link unter dem Stichwort Wütend? platziert. Der führt zu einer Onlinepetition von Amnesty International, in der Bundeskanzlerin Angela Merkel (Stasi-Merkel) aufgefordert wird, “das Menschenrecht auf Privatsphäre zu schützen”.