Ich glaube nur an das, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe!

Von Wernerbremen


Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute Abend eine Geschichte von Christa Mewes erzählen, die auf einer Episode aus der ARD-Sendung „Unglaublich, aber wahr“ aus den Jahren 1984-1986 beruht:

„Das tote Kind“

„Ein Mann, der gerade sein Arztstudium abgeschlossen hatte, geriet in eine Auseinandersetzung mit seinem Vater. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er praktizierender Arzt oder Wissenschaftler werden sollte. 

Der Vater, der seine eigene Arztpraxis dem Sohn übereignen wollte, sagte zu ihm, er müsse sich endlich entscheiden. Verärgert über das Drängen des Vaters fuhr der Mann in die Berge. Er kam in eine abgelegene Gegend.
Irgendwo an der Straße stand plötzlich ein Kind – sieben oder acht Jahre alt – und gab ihm ein Stoppzeichen. Der Mann hielt an. Das Kind stieg wortlos ein. An der nächsten Abzweigung deutete das Kind in eine bestimmte Richtung.

Obwohl der Mann eigentlich in die andere Richtung wollte, folgte er dem Kind.
Auch an den weiteren Abzweigungen zeigte das Kind dem Fahrer, wohin es gefahren werden wollte.
Der Mann gehorchte wie unter einem magischen Zwang stehend.
Nach längerer Zeit, bereits hoch oben in den Bergen, bedeutete das Kind, das noch immer kein einziges Wort gesprochen hatte, dem Fahrer, zu halten.
Das Kind stieg aus, ging hinüber auf die andere Straßenseite und zeigte hinunter
Auch der Mann stieg aus, trat neben das Kind und – sah tief unten einen zerschellten Bus, einen Bus voller Kinder.
Der Mann hatte die von seiner Mutter geschenkte Arzttasche im Wagen.

www.artztaschen24.de

Er holte sie, kletterte hinunter, konnte vielen verletzten Kinder helfen.
Über sein Autotelefon (Handys gab es damals, so unwahrscheinlich das klingt, noch nicht!) alarmierte der Mann die Polizei und die Rettungsstation des nächsten Krankenhauses.
Die verletzten Kinder wurden in die Krankenwagen gehoben und in das Krankenhaus gefahren.
Nur ein einziges Kind war tot.
Als die Bahre mit diesem toten Kind an ihm vorübergetragen wurde, erkannte der Mann, dass es genau das Kind war, das ihn zur Unfallstelle gelotst hatte.“


Ihr Lieben,

Diese Begebenheit, die in dieser Geschichte geschildert wurde, wurde seinerzeit sehr gründlich von Redakteuren der ARD erforscht und dann in der Sendung „Unglaublich, aber wahr“ berichtet.
Als ich diese kleine Geschichte vor einigen Tagen einem guten Freund erzählte, sagte er zu mir: „Werner, das glaube ich nicht, ich glaube nur an das, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe!“
Nachdenklich beendete ich das Telefongespräch mit meinem Freund und ich fragte mich, was wohl wäre, wenn das, was er sagte, wahr wäre, wenn also nur das wahr wäre, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe.
Würde das tatsächlich stimmen, dann hätte es zum Beispiel nie eine Mondlandung gegeben, denn die habe ich nie mit eigenen Augen gesehen.
Würde das tatsächlich stimmen, würden wir alle im Dunkeln sitzen, denn dann würde es kein Licht geben, denn ich habe noch nie in meinem Leben Strom gesehen.
Jeder von uns kennt die Wirkungen des Stroms: Unsere Lampen, viele Küchenherde, etliche Rasenmäher, unsere Waschmaschinen, Geschirrspüler – um nur einige zu nennen, die funktionieren alle nur mit Strom, obwohl kein Mensch je Strom gesehen hat.
Täglich atmen mit Luft ein, ohne Luft und Sauerstoff könnten wir nur wenige Minuten überleben, aber niemand von uns hat je Luft und Sauerstoff gesehen.
Deshalb bin ich zutiefst dankbar, dass das,
was mein Freund gesagt hat, nicht stimmen kann.

Immer wieder und immer wieder werde ich, weil ich ja Theologe bin, gefragt, ob ich an Gott glaube und ob ich glaube, dass er in unser Leben eingreift.

Ich habe dazu eine klare Meinung:
Ich glaube fest daran, dass es einen Gott gibt, denn zu glauben, dass sich alles auf der Welt, einschließlich des Menschen, nur aus Zufall oder Notwendigkeit entwickelt hat, erfordert einen weit größeren Glauben als den an Gott.

Ob aber Gott direkt in unser Leben eingreift, das weiß ich nicht.
Ich hoffe aber darauf,  wenn ich einmal tot sein werde, mehr darüber zu erfahren.
Allerdings kenne ich persönlich Menschen, die in der einen oder anderen Weise Ähnliches in ihrem Leben erlebt haben wie in unserer Geschichte. 
Dabei handelt es sich um nüchterne sachliche Menschen,
die nicht zu Übertreibungen neigen.

Deshalb glaube ich, wie schon William Shakespeare sagte, dass „es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt.

Auch ich glaube, dass es kein Zufall war, dass mir in mein Leben als ESELSKIND meine kleine Freundin, mein Jugendfreund und dessen Eltern als Lichter der Liebe und Freude geschickt wurden.

Wer mit offenen Augen durch diese Welt geht, wer sich Zeit nimmt, in die Stille eines Abends hinein zu lauschen, und wer bereit ist, einen Sonnenaufgang auf sich wirken zu lassen, der bekommt eine Ahnung, dass es mehr gibt als unsere kleines Leben, das wir führen, etwas Größeres, etwas Umfassenderes.

Ich wünsche Euch einen nachdenklichen Abend und eine gute Nacht und grüße Euch herzlich aus Bremen

www.bremen.de

 Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen