Ich glaube an Dich!

Von Wernerbremen


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte des Schweden Olaf Sörmund erzählen:

„Wir glauben an Dich!“

"Vor einigen Jahren lernte ich den schwedischen Verleger Knud Buge kennen.
Als Knud Buge - er war noch jung - den Redakteurposten einer großen Familienzeitschrift erhielt, schien das Glück bei ihm Einkehr zu halten.
Er heiratete, und in den folgenden Jahren stellten sich drei Kinder ein:
Per, Age und Olaf.

Fünf Jahre dauerte das Glück, dann musste die Zeitschrift ihr Erscheinen einstellen.
Knud kam aber schnell bei einer neuen Zeitung als Lokalredakteur unter.
Doch auch bei dieser Zeitung war die Lebensdauer nur kurz.
Niedergeschlagen kehrte er am Abend, als die letzte Ausgabe gedruckt war, in sein Haus zurück. Die drei-, fünf- und sechsjährigen Jungen umgaben ihn, als er der Mutter die bittere Eröffnung machte.

'Was nun?' sagte er, 'in jeder Krisenzeit ist es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, in meinem Beruf wieder eine Stelle zu finden. Überall Abbau, Entlassungen!' Seine Frau Vera suchte ihn nach Kräften zu trösten, sprach von seinen Erfolgen, von seinem Können...
Am nächsten Morgen erhob sich der Vater, als die Kinder in den Kindergarten und zur Schule gegangen waren. Mit schweren Sorgen begab er sich nach dem Frühstück in sein Arbeitszimmer.
Da fiel sein Blick auf den Papierkorb, in dem die Scherben einiger Porzellanschweinchen lagen, wie sie Kinder gerne als Spardosen verwenden.
Dann entdeckte er auf seinem Schreibtisch ein Häuflein von Kupfer-, Nickel- und Silbermünzen und unter dem Häuflein lag ein Zettel, der in kindlich ungelenker Schrift die Worte enthielt:
'Lieber Vater, wir glauben an Dich - Per Age - Olaf!'

Die Augen wurden ihm feucht, die Sorgenfalten glätteten sich,
ein Lächeln glitt über seine Züge.
Dann richtete er sich auf: 'Euer Glaube an mich soll Euch nicht getrogen haben!' sagte er dann.
Als ich den großen Verleger zum ersten Mal besuchte, sah ich in einem schmalen Silberrahmen den zerknitterten Zettel mit der ungelenken Kinderschrift und erfuhr diese Geschichte.

'Meine Kraftquelle!' sagte der große Verleger schlicht, als er seinen Bericht beendet hatte, und deutete auf die Worte von Kinderhand:
'Lieber Vater, wir glauben an dich ...!'"


Ihr Lieben,

Welch eine Ermutigung! Gerade in Zeiten, in denen es uns nicht gut geht, in denen wir mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, in denen wir traurig sind, weil wir an uns selbst zweifeln, freuen wir uns ganz besonders, wenn Menschen zu uns stehen und uns ermutigen, indem sie uns zurufen: „Ich glaube an Dich!“

An der Wand neben meinem Schreibtisch hängt ein kleiner Bilderrahmen, der die Rückseite einer Visitenkarte einrahmt. Ich hatte damals, als mein älterer Sohn 12 Jahre alt war, ihm für alle Fälle einige Visitenkarten von mir mitgegeben, falls er einmal in die Lage kommen sollte, dass jemand zu mir Kontakt aufnehmen wollte.

Als ich eines Tages etwas traurig war, weil ich gerade eine schwierige berufliche Phase durchlebte, fand ich eines Tages auf meinem Schreibtisch, nachdem mein Sohn zur Schule gegangen war, auf der Rückseite einer dieser Visitenkarten die Worte
„Ich liebe Dich!“
und das in mehreren Variationen, wie Ihr auf dem folgenden Foto sehen könnt.

Wenn man so etwas erlebt, so wie das auch der Verleger erlebt hat, dann ist das, als wenn einem mitten in der Wüste jemand ein großes Glas frisches kaltes Glas Wasser zur Erfrischung reicht!
Wenn man so etwas erlebt, dann empfindet man richtige Glücksgefühle und ist dankbar für diese guten Worte!

Wenn man so etwas erlebt, dann sollte sich herzlich darüber freuen und die Glückmomente genießen, aber gleichzeitig sollte uns ein solches Erlebnis auch zutiefst klarmachen, wie wertvoll solche Ermutigungen sind, wie viel Gutes wir tun können, wenn wir andere Menschen ermutigen.

Die wertvollsten Geschenke sind nicht die, die viel Geld kosten und die man anfassen kann, sondern die wertvollsten Geschenke sind die Ermutigungen, die wir den Menschen in unserer Umgebung zurufen.
Leider haben viele Menschen verlernt, ihre Gefühle zu zeigen, sonst würden wir viel öfter erleben, wie sehr Menschen sich über unsere Ermutigungen freuen.
Lasst keinen Tag vergehen, an dem Ihr nicht andere Menschen, an dem Ihr nicht Eure Lieben, Eure Kinder und Enkelkinder ermutigt. Gerade in den jetzigen Zeiten braucht die Welt Ermutigung.
Entmutiger und Kritiker haben wir schon genug, wir brauchen Ermutiger, Menschen, die anderen Menschen zurufen: „Ich glaube an Dich!

Ich wünsche Euch nun einen zuversichtlichen Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen