Ich glaub, ich zieh nach Saltkrokan.

Scharhörn fände ich auch attraktiv, aber da wollen meine Kinder bestimmt nicht hin. Die Postkutsche kommt nämlich nur einmal pro Woche, um Frischwasser zu bringen, und ich verliere bestimmt die Nerven, wenn wir zu lange zu viert in einer Einzimmerhütte campieren. Immerhin könnte ich Arbeit und Kinder optimal in Einklang bringen: “Kinder, ich geh mal Möwen zählen, bin gleich zurück!” Vielleicht könnte ich die Kinder sogar trainieren, und sie erledigen die Arbeit dann für mich.

Wenn man mal von der Gefahr absieht, dass eine Sturmflut die Kinder ins offene Meer hinausspülen könnte, kann eigentlich nichts passieren. Weglaufen geht nur bei Ebbe. Aber da müssen sie dann eben solange in die Hütte, oder ich statte sie mit einem Peilsender aus.

Alternativ kann ich auch hier wohnen bleiben, nur werde ich dann ab und an Menschen begegnen, mit denen mich nicht viel verbindet. Um mich mal sozialverträglich ausdrücken.

Zwei Begegnungen verschweige ich lieber, nur so viel: Ich werde nicht gerne zum Weinen gebracht, und ich empfinde es als unangenehm, wortlos mitten im Gespräch stehen gelassen zu werden. Mit Spannung erwarte ich zukünftige Freundlichkeiten.

Viel schlimmer ist aber, dass Damian uns besuchen will. “Mara! Wann kann ich wieder zu euch??” rief das Kind, das gerade den großen Sohn umklammerte. Und dieser ihn.

Besuch ist ja grundsätzlich ein ertragbares Übel, aber Damian hat nach Aussagen seiner Mutter entsetzlich unter einer schlimmen Tat des großen Riesensohnes gelitten, die dieser an jenem begangen habe, nachdem Damian ihn mit protzigen Schimpfwörtern beworfen hatte. Wenn es nach der Mutter ginge. Der große Sohn und ein weiterer Freund berichteten einen anderen Tathergang, der, nunja, eine Mutter nicht wirklich stolz zurück, aber immerhin auch nicht vor Pein im Boden versinken lässt. Um es kurz zu machen: Sollte ich je die ho.m.ose.xuelle Lebensweise einschlagen, wird diese Dame nicht meine erste Wahl sein.

Zurück zu Damian. Das gelynchte Kind quiekt vor Vergnügen und überlegt, wann es Zeit habe. Morgen ginge nicht, aber dann?

Und was sage ich anstatt auf meinen knappen Zeitplan zu verweisen, tausend Gründe für die Unmöglichkeit, Besuch zu empfangen, zu erfinden oder eine Weltreise zu buchen? Genau: “Du bist immer willkommen. Sag einfach bescheid, wann du darfst.”

Mein Sozialberater hat mir auch keine Fluchtmöglichkeit aufzeigen können. “Ruf doch einfach mal an, Mara.” Nagut, aber erstmal gehe ich zum Past Life Clearing.P1110058



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