Ich fürchte, ich bin ein schlechter Mensch…

Eigentlich sollte an dieser Stelle eine Rezension erscheinen (tut sie auch, aber eben etwas später) und zwar über eine Rezensionsexemplar das ich über vorablesen.de erhalten habe. Ganz viele von euch kennen vorablesen.de – man liest eine Leseprobe zu einem Buch das einen (hoffentlich) interessiert, gibt seine Meinung zur Leseprobe ab und wenn man Glück hat, bekommt man bei der anschließenden Verlosung ein Rezensionsexemplar. Ähnlich funktioniert das Ganze bei Blogg dein Buch – nur etwas einfacher, man klickt einfach auf den “Blogg ich” – Button und ebenfalls mit etwas Glück, erhält man dann ein Rezensionsexemplar. In beiden Fällen muss man dann in einer bestimmten Zeit eine Rezension geschrieben haben und das dem jeweiligen Anbieter dann auch mitteilen. Beide Varianten finde ich gut, machen mir Spaß und wenn es ein Buch dort gibt was mich interessiert mache ich auch mit – mal mit mehr, mal mit weniger Glück :-)

Buchschnorrer on Tour?

Im Zuge der diesjährigen Buchmesse sind mir dann aber auf ganz vielen Blogs Berichte über sogenannte “Buchschnorrer” aufgefallen – gemeint waren in diesen Fällen Blogger die auf der Messe gezielt Verlage nach Rezensionsexemplaren gefragt haben und diese dann auch “tütenweise” erhalten haben. Mal abgesehen davon, dass das nicht so meine Welt ist – ich bin auch denkbar schlecht im Aushandeln von Rabatten, Preisnachlässen und ähnlichem bei anderen Artikeln – habe ich diese Artikel mit etwas gemischten Gefühlen gelesen.

Persönlich bin ich auch kein Freund diese Mitnahmementalität – aber ich habe durchaus auch schon bei Verlagen nach einem Rezensionsexemplar gefragt. Gut, das lässt sich in meinem Fall tatsächlich noch an einer Hand abzählen, aber das ist ja eigentlich auch mein Problem, oder? Ich fühle mich nicht sonderlich wohl dabei andere um irgendeine kostenlose Probe von was auch immer zu fragen und – um bei der Wahrheit zu bleiben – schaue ich schon manchmal neidisch auf die Blogger die seufzend verkünden, sie hätten mal wieder (ganz ungefragt) zig Rezensionsexemplare bekommen und wüssten gar nicht, wann sie die alle lesen sollten. Da möchte man schon manchmal mit der Hand wedeln und “Hallo! Liebe Verlage, ich, ja genau ich – ich hätte da noch ein bisschen Zeit was zu lesen.” rufen.

Das hat mich dann auch meist zu den wenigen Malen geführt, in denen ich dann tatsächlich bei dem einen oder anderen Verlag nach einem Rezensionsexemplar nachgefragt habe – und tatsächlich auch bekommen habe. Bekommen habe ich die Bücher dann aber sicher nicht, weil ich so schöne blaue Augen habe (habe ich nämlich gar nicht) oder weil ich besonders frech war (bin ich nie) oder weil ich so einen supertollen Blog habe.

Rezensionsexemplare sind Werbung

Verlage sind in erster Linie wirtschaftlich denkende Unternehmen, die nichts verschenken würden, wenn sie nicht auch etwas davon hätten – Rezensionsexemplare sind in einem gewissen Umfang im Werbeetat vorgesehen und dieser Etat ist sicherlich von der Größe des Verlages abhängig. Ob man dann eines dieser begehrten Exemplare bekommt hängt sicher von vielen Faktoren ab – wenn mein Blog da nicht immer alle Kriterien erfüllt, bekomme ich eben keines, Pech gehabt!  Wenn Verlage Bücher an Blogger abgeben, die nur deswegen einen Blog eingerichtet haben sind sie selbst schuld – da muss man dann vielleicht auch mal schauen, wer da so nachfragt. Wer lesen kann ist klar im Vorteil, das sollte gerade ein Verlag wissen.

Ich glaube nicht, das die auf der Messe verteilten Rezensionsexemplare die jeweiligen Verlage in den Ruin treiben und ich glaube auch nicht, dass die Eingangs erwähnten “Buchschnorrer”  den Ruf der Blogger ruinieren. Auf Messen, nicht nur auf der Buchmesse, wird jede Menge Werbematerial verteilt – woanders sind es Werkzeuge mit Firmenaufdruck, Zugänge für Onlinespiele, Hundefutter oder Software – auf der Buchmesse sind es eben Bücher. Messen, egal in welcher Branche, sind Info- und Werbeveranstaltungen. Nach der Messe herrscht dann wieder ganz normaler Geschäftsalltag in dem die Verlage (hoffentlich) wieder schauen wem sie Rezensionsexemplare zur Verfügung stellen, Blogger wieder brav schriftlich darum bitten müssen oder sich ihre Bücher wieder selber kaufen.

Ach ja – warum bin ich denn nun ein schlechterMensch?

Weil ich mich ganz einfach und kindisch immer wieder freue wenn ich ein Rezensionsexemplar bekomme – ganz ohne Mitleid für den Verlag und andere Blogger :-)



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