Irgendwann wird der Tag kommen, und ich werde mich outen müssen.
Nicht das, was Sie denken mögen. Ich meine fußballerisch:
Ich war noch nie in meinem Leben in einem Fußballstadion. Und dabei hat doch Fußball sogar eine unterhaltsame Rolle in unserem Familienleben von Kindesgeburt an gespielt.
Aber Stadion? Ehrlich. Nie. Gar nie. Und ich habe es auch nicht vor. Definitiv.
Naja, vielleicht muss ich noch. Wenn die Kinder mich dazu nötigen. Ich beim Würfeln zum „Wer muss in den Fanblock?“ gegen meine Frau verliere. Ins genderbezogene Rollenvorbild als echter Vater gedrängt. Oje, wahre Männer müsst ihr sein. Aber ich werde nicht darüber schreiben, versprochen.
Aber in anderen Dingen, da bin ich ganz Junge. Das Kind im Manne. Und das verblogge ich auch gerne: Ferngesteuertes. Alles was fährt, schwimmt und …. fliegt. Einen guten Freund von mir nennen meine Kinder nicht beim Namen, sondern: „Dem, dem der Hubschrauber in die Suppe geplumpst ist.“ Ich glaube, dieser Ehrentitel würde in einer Indianersprache galaktisch gut klingen. So allerdings werde ich immer daran erinnert, dass das Indoor-Steuern dieser Kleinhubschrauber in Kindes- wie Erwachsenenhand nicht einfach ist.
Darum haben wir jetzt die Parrot Mambo ausprobiert. Einen Zacken teurer. Und einfach besser. Die Parrot Mambo ist kein Hubschrauber, sondern eine Minidrohne mit einer guten Portion selbststabilisierender Technik an Bord. Und das macht einfach höllisch Spaß. Indoor wie Outdoor.
Im Fachgeschäft hatten sie uns eine andere Drohne empfohlen. Keine Selbststabilisierung im Flug. Das wäre für Kinder ausreichend. Lieber Fachverkäufer: Nee, leider nicht. Denn es war einfach ein Hubschrauber mit vier Rotoren und nannte sich Drohne. Mein guter Freund würde nie wieder bei uns speisen wollen. Bin ich mir sicher. Anhand dieser anderen Drohne – und ich nenne jetzt keine anderen Markennamen – konnte ich den Kindern nur das Wort „Kamikaze“ beibringen. Einmal. Leider nicht öfters. Wenn Sie verstehen.
Die Mambo ist anders. Macht vorprogrammierte Saltos in der Luft. Kann von der Hand aus gestartet werden, ein leichter Schubser in die Luft. Fliegt weg wie ein Schmetterling. Und über eine Art Legoverbindung kann man ihr eine kleine Kanone montieren oder einen Greifarm. Es gibt eine automatisch-autonome Start – und Landefunktion. Alles Funktionalitäten, die Sie sich lieber anschauen als beschreiben lassen. Dazu oben schon der Link zum offiziellen Produktvideo. Die professionelle Drohnenflieger-Community mag das mit einem müden Lächeln abtun. Hey, aber für die kids und mich ist das ein Riesenspaß.
Zwei Aspekte muss man ein bisschen relativieren. Zum Einen die Fotofunktion. Funktioniert nur direkt nach unten. Und die Qualität ist, sagen wir mal, überschaubar. Funfotos für die Kinder. Aber selbst die wollen da eigentlich mehr. Ich werde deswegen bald über die Parrot Bebop 2 berichten. Mit vernünftiger Video- und Fotofunktion. Die Überschrift steht schon. „Weg mit der Vollpfostenantenne und her mit den coolen Familienfotos- und videos aus der Luft!“
Und der andere Knackpunkt alles Batteriebetriebenen macht natürlich auch der Mambo zu schaffen. 5 Minuten Flugzeit. Mehr nicht. Das ist so kurz, das können Sie gar nicht gerecht auf drei Kinder verteilen. Da helfen nur Extrabatterien (eine Ersatzbatterie ist schon dabei). Vielleicht befüllen wir dieses Jahr den Adventskalender mit Mambobatterien. Ist auch gut für die Figur.
Ein wirklich genialer Aspekt habe ich aber im Netz bislang kaum kommentiert gefunden. Die Legoverbindung der Mambo ist nicht nur tauglich für Greifarm oder Kanone. Sondern die Noppen sind Garant für die Verbindung zur kompletten Legospielwelt. Wer so wie wir sich vorwiegend in der Lego Star Wars – und Ninjago-Welt bewegt, dem sei gesagt: Die Mambo wird dadurch noch vielfältiger einsetzbar. Legopiloten können aufgesetzt werden, Legosteine transportiert, etc. Und Mamas überredet: Nein, liebe Mama, wir spielen nicht einfach unkreativ und faul mit Smartphone und Drohne. Da ist Lego-Fantasie drin.
Weil wir bisher mehr gesteuert als ich gefilmt habe, verlinke ich hier auch noch auf einen realistisches Testvideo. Und ergänze: Das mit der Smartphone-Steuerung klappt auch in Kinderhand gut. Und halte in einem Punkt dagegen: Ja, die Mambo Parrot wackelt ein bisschen, wenn man sich darunter stellt. Sucht sich eine neue stabile Fluglage. Für erwachsene Drohnenflieger mag das ein ärgerlicher Autonomieverlust sein. Für die Kinder und mich ist das überhaupt Garant dafür, dass wir fliegen können, ohne in der Suppe zu landen.
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