…aber Espresso zum Frühstück geht immer, waren wir uns schon bei der Ankunft relativ einig und konnten trotzdem die einzige Abstinenzlerin nicht vom Gebräu überzeugen mit dem man hier eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit ordentlich durchstarten kann. Allerdings habe ich in Rom auch tatsächlich einmal den schlechtesten Café getrunken, bzw. dann stehen lassen. Solche Ausnahmen bestätigen wohl doch die Regel.
Der bekannteste römische Wochenmarkt findet jeden Vormittag außer Sonntag auf dem Campo de‘Fiori statt. Vor allem Obst und Gemüse, Trüffelklimbim und Gewürze en masse findet man bei den Händlern am Stand, die einen konzentriert beraten.
Abkassiert wird nämlich erst an zentraler Stelle. Hier herrscht strenge Aufgabenteilung, aber davon schleichen kann man sich auch nicht.
Fleischwaren wie Salami, Schinken, Pancetta, Bresola oder Salsiccia kauft man besser an der Wursttheke nebenan. Wie auf dem Markt selbst, ist man auch in diesen köstlichen Geschäften drumrum auf Touristen eingestellt und schweißt ausgewählte Waren fix vakuumverpackt für den sicheren Heimflug ein. Aus diesem Laden stammt auch der Diäthinweis und Recht hat er, ja.
Glücklicherweise ist Rom aber auch die Stadt der Brunnen und neben dem romantischen Trevi und anderen dekorativen Wasserspeiern, in denen Touristen jährlich Millionen versenken, stehen alleine 2.500 so genannte Nasoni in der Stadt verstreut. Alles Trinkwasser, welches aus diesen eisernen Trinkbrunnen Tag und Nacht die wunden Kehlen benetzt und von uns gern in Fläschchen für den weiteren Weg abgefüllt wird. Beste Qualität, sagt man.
..und dann gibt es eben doch Pasta. Mal als schneller Teller mit Tomaten und Speck all’amatriciana, den auch die Vegetarier klaglos wegputzen..
..ein andern Mal nach satten Portionen bunter Antipasti, die man sich selbst an einem Buffet zusammenstellt. Der Büffelmozzarella ist ein Traum! Dazu trinken wir immer den Hauswein. Einfach und gut. So hat jeder schnell sein Lieblingsprimo beisammen, denn streng genommen zählen Nudeln hier noch zur Vorspeise. Die Jungs liefern sich eine Schlacht, wer es schafft seine Portion cacio e pepe, Pecorinokäse und Pfeffer, mindestens einmal täglich vom Teller zu wickeln, während ich mich liebend gern an die Königin Carbonara halte, denn die hat eben noch der liebe Gott gemacht.
Im Schatten der spanischen Treppe trinken wir im Anschluss noch einen Espresso oder Café freddo im Caffè Greco, in dem schon Goethe seinen Cappuccino schlürfte. Filippo Miller nannte er sich hier, falls jemand noch nach einem Künstlernamen sucht. Der Laden zählt zu den letzten Künstlercafés in Rom. Maler, Poeten und andere haben hier an den Wänden ihre Werke hinterlassen und im hinteren Raum hält ein Kellner Wache, weil gerade wieder jemand in Ruhe in die Tasten haut. Wie so oft ist es günstiger, das schwarze Gesöff im Stehen zu nehmen, aber wer lässt sich in diesem Ambiente schon darauf ein?
Der tägliche Mercato dell‘Unita hat bis 18 Uhr geöffnet, allerdings sind nie alle Stände besetzt. Dafür wurde die Markthalle in Prati 1928 im neoklassizistischen Stil erbaut und ist damit auch architektonisch interessant.
Wo es tatsächlich das beste Eis in Rom gibt, ist schwer zu sagen. Die kleineren Dielen findet man überall oder nirgends. Wir haben unsere Portion, die mit zwei Kugeln erst anfängt, bei Giolitti bestellt, wie viele Römer auch. Erst wird bezahlt und dann hat man die Qual der Wahl mit Sahne. Ich habe es geliebt, mein sattes Pistazieneis mit Schokoladenfondant.
In Trastevere laufen wir über den Hügel Gianicolo durch die volkstümlichen Gassen eines Arbeiterviertels im alten Rom und Fackeln beleuchten den Weg, wie früher. Auch heute wird deser Stadtteil das Dorf in der Stadt genannt und ist dennoch stark durchgentrifiziert.
Wir kommen hier schließlich doch noch zu unserem ersten Secondo: Salsiccia mit Spinat und Artischocken. Hinterher gibt es Tiramisu.
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