Ich – Einfach Unverbesserlich 3
5KomödieDer Bösewicht des dritten Leinwandauftritts von Gru (Sprecher: Steve Carell) und seinen Adoptivtöchtern Agnes (Nev Scharrel), Edith (Dana Gaier) und Margo (Miranda Cosgrove) ist ein ausrangierter Kinderstar namens Balthazar Bratt (Trey Parker), der nicht verwinden kann, dass es mit dem Ruhm irgendwann vorbei war.
Ja, schlimm, wenn Typen nicht wissen, wann es Zeit zum Aufhören ist. In diese Kategorie fallen offenbar auch Kyle Balda und Pierre Coffin. Wer hätte das von dem Regie-Duo, das vor sieben Jahren mit dem erfrischend originellen Erstling Zuschauer- und Kritikerherzen eroberte, gedacht? Genau, alle. Ich – Einfach Unverbesserlich spielte immerhin über 500 Millionen Dollar ein. Die Fortsetzung war da praktisch unumgänglich.
Teil zwei vergrößerte die Gewinnmarge mit fast einer Milliarde und das Spin-Off der inzwischen zur nervigen Dauerpräsenz der Werbewelt ausgewachsenen Minions brachte über 150 Milliarden. Bei solchen Summen wird jeder schwach. Wie Gru, der sich von seinem unbekannten Halbbruder Dru (ebenfalls Carell) zu einem neuen Schurken-Coup überreden lässt. Ihre Jobs als Superagenten haben er und Gattin Lucy Wilde (Kirsten Wiig) durch eine fiese Chefin und Bad Boy Bratt verloren und als Agnes ihr flauschiges Einhorn verscherbelt, plagen Gru Geldsorgen. Drücken die auch Balda und Coffin? Zur Sicherheit ab ins Kino! Wäre doch furchtbar, wenn die Zwei ihre flauschigen Merchandising-Artikel bei Ebay verschleudern müssten.
Die inhaltsarme Handlung ist ähnlich lieblos hingeworfenen wie bei Minions. Die gelbe Horde ist selbstverständlich wieder dabei, aber Bock mitzumachen hat sie nicht. Grus Bürgerleben nervt, deshalb ziehen sie ins eigene episodisch eingeblendete Abenteuer. Vermutlich hatte tatsächlich das Drehbuchautoren-Duo Cinco Paul und Ken Daurio keinen Bock auf Plot schreiben. Wozu, wenn das Abrufen etablierter Figuren und Gags genügt?
Selbst die amüsanten 80er-Jahre-Referenzen riechen nach Kalkül. Welche Generation sind die Eltern der Zielgruppe? Bingo, die von Schulterpolstern und Zauberwürfel. Richtig übel sind die Negativbilder weiblicher Führungskräfte und südländischer Mütter. Sie werfen die gleiche Frage auf wie die gesamte unnötige Fortsetzung: Muss das sein?
Regie: Kyle Balda, Pierre Coffin, Eric Guillon, Drehbuch: Cinco Paul, Ken Daurio, Synchronsprecher (Original): Steve Carell, Kristen Wiig, Trey Parker, Miranda Cosgrove, Steve Coogan, Filmlänge: 90 Minuten, Kinostart: 06.07.2017
Autor
Lida Bach–&post;