Aktuell liest man viel in der Presse über die schwierige Situation der Hebammen und meine Gedanken kreisen immer wieder um diese unglaubliche Thematik. Wie kann es sein, dass ein so “alter” Beruf vom Aussterben bedroht ist? Dass es vielleicht zugelassen wird, dass es keine Hebammen mehr geben wird? Was wird aus all den Frauen? Wie empfinden andere Zuhörer oder Leser die aktuellen News zu diesem Thema?
Ich persönlich kann es nicht abstreifen als wäre es eine allgemeine Information, die mich nicht betrifft. Ich habe zwei kleine Kinder und die Kinderplanung abgeschlossen, trotzdem betrifft bzw. trifft es mich sehr. Deshalb habe ich mich zu diesem Artikel entschieden, denn ich möchte eine Stimme haben. Ich möchte, dass es nicht eine “Situation” ist, sondern das laut wird, dass es hier um Frauen geht, die eine unentbehrliche Aufgabe erfüllen.
Ich möchte meiner Hebamme Romy danken. Ich war eine sehr unsichere und ängstliche Mutter bei meinem ersten Kind und sie hat mich liebevoll und einfühlsam unterstützt – keine Frage war ihr zu dumm, keine Anmerkung lächerlich. Sie hat mir Sicherheit gegeben und mich beruhigt. Aber es ist nicht nur das emotionale Verhältnis, sondern auch die fachliche Kompetenz, die unentbehrlich ist.
Sie hat das Neugeborene nach der Geburt täglich untersucht und am zweiten Tag stellte sie bei meiner Erstgeborenen Fieber fest. Sie hat sofort reagiert ohne Panik auszulösen. Ruhig erklärte sie mir, dass wir zügig zum Kinderarzt müssten und da sie sich meiner großen Ängste bewusst war, griff sie zum Hörer und rief den Kinderarzt selbst an. Sie klärte alles ab und schickte meinen Mann, mich und unser kleines Baby los.
Dank ihrer schnellen und professionellen Reaktion ist mein Kind heute gesund und am Leben. Meine Tochter konnte rechtzeitig behandelt werden und nach 10 entsetzlich langen Tagen in der Klinik konnten wir endlich wieder nach Hause. Romy hat uns die ganze Zeit betreut und kam (den viel längeren Weg) in die Klinik, um uns zu unterstützen und den Start mit unserem Baby so natürlich wie möglich zu gestalten. Sie half mir durch die Ängste, die ich ausgestanden habe und normalisierte irgendwie den Klinikalltag, so dass wir auch kurzzeitige unbeschwerte Momente zwischendurch erleben durften.
Ich möchte nicht darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn ich keine Hebamme gehabt hätte. Und ich wünsche jeder anderen zukünftigen Mutter eine Chance auf die Begleitung durch eine Hebamme.
Danke Romy.
Wenn Ihr auch eine Danksagung veröffentlichen möchtet, schickt uns diese bitte an [email protected] und wir veröffentlichen sie für Euch. Danke für Eure Unterstützung.