Der Spiegel vom 19.5.2014 berichtet ganz spannend – und ist kaufenswert:
Während nämlich die deutsche Bundesregierung eine neue Frührente einführt und deshalb bereits von der OECD gescholten wurde, drängen Deutschlands Senioren zurück ins Berufsleben. Manche brauchen Geld, andere suchen Erfüllung. Würde der Trend politisch befördert, könnte er die jungen Beitragszahler entlasten.
In den vergangen zehn Jahren hat sich in Deutschland die Zahl der Berufstätigen im Rentenalter verdoppelt. Es sind Senioren, die ihre Leidenschaft für den Job nicht per Stichtag ablegen wollen. Es gehören Unternehmer dazu, die vom Gefühl beruflicher Unersetzbarkeit nicht lassen können, und Angestellte, die sich im Alter neu erfinden. Die Deutschen entdecken den Lebensabend neu.
Denn je mehr Senioren im Job bleiben, umso mehr schrumpft das demografische Problem. Die arbeitenden Älteren könnten die Sozialkassen füllen, sie könnten ein Stück der Last von jüngeren Beitragszahlern nehmen, und sie könnten die Facharbeiterlücke verkleinern, die der alternden Bundesrepublik droht.
Der Gatte der Bundeskanzlerin hat ein gutes Beispiel gegeben: er hat eben seinen Arbeitsvertrag verlängert. Er ist jetzt 65 – und will noch drei weitere Jahre wissenschaftlich forschen.
Und Österreich? Das steht nicht im Spiegel, aber ist noch immer das Gegenteil des deutschen Trends. Wer versteht das, solche Chancen nicht zu nützen?