Ich bin so müde! - Finde den goldenen Mittelweg!

Von Wernerbremen

Quelle: Anke Stapelfeldt

Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Ursula Wölfel erzählen:
„Die Geschichte von der fetten Katze“
„Eine Frau hatte eine Katze.
Erst war das ein niedliches Kätzchen, ein Spielkätzchen mit einem schwarzen Flecken auf der Nase. Die Frau war ganz verliebt in das Tier.

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Sie ließ die kleine Katze nachts in ihrem Bett schlafen, sie bürstete ihr jeden Morgen das Fell mit wohlriechendem Haarwasser und band ihr rosa Schleifen um den Hals. Sie fütterte das Kätzchen mit feinem Hackfleisch und Leber, mit Eiern, Schlagsahne und gekochtem Fisch.
Aus dem Kätzchen wurde mit der Zeit eine große Katze, die fauchte und kratzte, wenn sie nicht bekam, was sie wollte. Aber das fand die Frau nur drollig und immer noch durfte die Katze in ihrem Bett schlafen.
Die Katze wurde immer größer und dicker und ließ sich von der Frau bedienen.
Bald trank sie zum Frühstück zwei Liter Milch mit Vitamintropfen und mittags verzehrte sie fünf Koteletts, paniert und gebraten.

Die Frau durfte nur noch die Knochen abnagen. Sie wurde immer magerer und blasser und die Katze wurde immer fetter und wuchs und wuchs, bis sie – man mag es kaum glauben – so groß wie ein Kalb war.

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Nun schlief die Riesenkatze allein im Bett und die Frau musste sich auf dem Teppich zusammenrollen.“

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Ihr Lieben,
mir sind in diesem Jahr viele wundervolle Menschen begegnet.
Es handelt sich dabei zum einen um Menschen, die ich hier auf Facebook kennenlernte und die sich für eine gute Sache einsetzen.

Es handelt sich dabei zum anderen um Menschen,
die mir in meinem Alltag begegnet sind.

Es handelt sich dabei um Politiker, die sich für die Belange ihrer Wähler einsetzen.
Es handelt sich dabei um Pastoren, die sich um ihre
Gemeindemitglieder kümmern.
Es handelt sich dabei um Personen, die
in der Jugendarbeit tätig sind und jungen Menschen helfen, ihren eigenen Weg zu finden und eigenständig zu werden.
Es handelt sich dabei um Personen, die sich für alte, einsame Menschen einsetzen

All diesen feinen Menschen und überhaupt allen Menschen, die sich in irgendeiner Weise dafür einsetzen, diese Welt ein ganz klein wenig besser und heller zu machen, denen widme ich heute Abend meine Gedanken.

Quelle: Karin Heringshausen

Eines der wichtigsten Worte, das ich jemals in der Bibel gelesen habe, ist ein Wort von Jesus Christus, das ich in meinen Worten wiedergeben möchte:„Liebe Deinen Nächsten und Dich selbst in gleichem Maße!“
Wenn wir in dieser Welt eine Aufgabe übernehmen, um anderen Menschen zu helfen oder diese Welt ein wenig heller zu machen, so ist diese Aufgabe in der Regel zu Anfang so klein wie ein Kätzchen.
Aber mit der Aufgabe wächst häufig auch unser Einsatz. Haben wir uns anfangs nur ein oder zwei Stunden in der Woche für unser Anliegen eingesetzt, so kann es geschehen, dass daraus viele Stunden pro Woche werden.
Das hat oft damit zu tun, dass andere Menschen sich freuen, dass ihnen geholfen wird und sie dies voller Freude weitererzählen. Und so kommen weitere Menschen, die auch Hilfe benötigen.
Die Gefahr besteht nun darin, dass wir,
wenn wir anderen Menschen helfen,
vergessen, auf uns selbst zu achten.


Wer sich engagiert, wer begeistert ist, wer helfen möchte,
der fängst oft an, auch beim Schlafengehen über die weiteren Schritte seiner Hilfe nachzudenken.


Wer sich engagiert, wer begeistert ist, wer helfen möchte,
der opfert oft seine Freizeit, um zu helfen.

Wer sich engagiert, wer begeistert ist, wer helfen möchte,
der verzichtet manchmal sogar auf den notwendigen Schlaf, auf die wichtige Erholung.


Wer sich engagiert, wer begeistert ist, wer anderen Menschen helfen möchte,
vergisst ohne bösen Willen oft seine eigenen Bedürfnisse, eine eigenen Interessen, seine eigenen Wünsche.


Wer sich engagiert, wer begeistert ist, wer helfen möchte,
der vernachlässigt manchmal die eigenen Kinder und Enkelkinder, den eigenen Partner, die eigene Partnerin, so sehr geht er in seiner Aufgabe der Hilfe auf.

Quelle: Helmut Mühlbacher

Und am Ende ist, um im Bild unserer heutigen Geschichte zu bleiben,aus einer kleinen Katze eine Katze geworden, die so groß ist wie ein Kalb und uns keine Luft mehr zum Atmen lässt, die unsere Kräfte überfordert, die uns die Freude am Leben raubt.

Ich muss immer wieder an meinen Großvater, den Bauern, denken:
Wenn einer seiner Arbeiter zu ihm kam, nachdem er einen Auftrag meines Großvaters erledigt hatte und voller Einsatzfreude fragte:
„Was kann ich als Nächstes tun?“, dann antwortete mein Großvater:
„Ruh Dich zunächst eine halbe Stunde aus!“

Mich hat das als Kind immer sehr verwundert,
weil ich den Sinn dahinter nicht verstand.
Später, als ich ein Jugendlicher war, hat mein Großvater es mir erklärt:
„Willst Du glücklich leben“, sprach er zu mir, „dann musst Du nach der „Es gibt eine Zeit…“-Regel leben“.
Es gibt eine Zeit, in der wir arbeiten.
Es gibt eine Zeit, in der wir schlafen.
Es gibt eine Zeit, in der wir für unsere Lieben da sind.
Es gibt eine Zeit, in der wir uns für andere Menschen einsetzen.
Es gibt eine Zeit, in der wir feiern und genießen.
Es gibt eine Zeit, in der wir uns um unsere eigenen Bedürfnisse kümmern.

Nur derjenige Mensch, dem es gelingt, diese sechs Zeiten in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten, der wird glücklich und zufrieden werden.

Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben,ich wünsche Euch allen, dass Euer Herz mit Zufriedenheit und Glücksgefühlen erfüllt sein möge und dass es Euch gelingt, den goldenen Mittelweg in Eurem Leben zu finden und zu gehen.
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

www.bremen.de