Ich bin gerne ein Gänseblümchen!

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Christoph Georges erzählen, die mir dankenswerter Weise Wilma Overbeck zur Verfügung gestellt hat:


„Von Rosen und Gänseblümchen“


„Der einst prächtige Garten Gottes lag im Sterben.
An den Bäumen vertrockneten mitten im Frühling die Blätter, an den Büschen verwelkten die Blüten, noch bevor sie richtig zu blühen begannen, und die Blumen ließen ihre Köpfe hängen oder lagen geknickt auf der Erde.
Fassungslos fragte Gott die Eiche, was denn los sei und die Eiche antwortete ihm,
sie stürbe, weil sie keine Trauben tragen könne.

www.botanikus.de

Als Gott zum Weinstock ging, schüttelte der traurig seine kahlen Äste und flüsterte, er müsse sterben, weil er nicht so groß wie eine Zypresse werden könne. 

www.laubenpieper24.de

Und die Zypresse lag in den letzten Zügen, weil sie nicht blühen und duften konnte wie eine Rose. 

www.feenkraut.de

Die Rose dagegen wollte nicht länger leben, weil die Schönheit ihrer Blüte nur kurze Zeit anhielt. 

Quelle: Raymonde Graber

Schließlich fiel Gottes Blick auf eine kleine Pflanze mitten auf der Wiese, die sich im Wind wiegte und blühte und so frisch wie immer wirkte.
“Wie kommt es, dass Du als Einziges blühst?” fragte Gott das Gänseblümchen.

“Ich denke mir, wenn Du eine Rose oder einen Weinstock, eine Eiche oder einen Lotos statt meiner gewollt hättest, dann hättest Du sie gepflanzt. Und wenn Du mich nicht haben wolltest, so hättest Du mich ausgerissen. Vor allem aber, weil ich ohnehin nichts anderes sein kann, als das, was ich bin, genieße ich es voll und ganz, ein Gänseblümchen zu sein.”

Quelle: Helmut Mühlbacher



Ihr Lieben,
25 Jahre lang war ich ehrenamtlich in der Jugendarbeit im Handballsport tätig.
Es hat mir sehr viel Freude bereitet, immer wieder aufs Neue Jugendmannschaften zusammenzustellen, in ihnen einen guten Teamgeist zu wecken und mit ihnen Siege zu feiern.


So manches Handballturnier haben wir gewonnen und unsere Reisen führen uns dabei nach Österreich, nach Schweden, nach Holland und in die damalige Sowjetunion.
 
Über die Siege haben sich die Handballjugendlichen sehr gefreut und sie haben die Siege tüchtig gefeiert. Mir persönlich waren die Siege nicht so wichtig, denn Siege im Sport haben einen großen Nachteil: Die Siege von heute sind morgen schon wieder Schnee von gestern.
Für mich war bei der Sportjugendarbeit etwas anderes viel wichtiger: Der Sport ermöglichte es, die jungen Menschen dazu anzuregen, selbstständig zu werden, ihren eigenen Weg zu gehen, ohne Angst jemandem ins Gesicht zu schauen.

Wenn die jungen Leute sahen, wie ich mich voller Begeisterung für die Jugendmannschaften einsetzte, dann kam es hin und wieder vor, dass der eine oder andere Jugendliche zu mir kam und zu mir sagte:
„Werner, ich möchte auch einmal so werden wie Du, Du bist mein großes Vorbild!“
 
Natürlich habe ich mich über einen solchen Satz gefreut, aber ich habe einen solchen Satz immer zum Anlass genommen, anschließend mit den jungen Leuten ein ernstes Gespräch zu führen.
 
Ich habe Ihnen gesagt, dass ich mich über das, was sie zu mir gesagt haben, sehr gefreut habe, aber dass mir etwas Anderes viel wichtiger sei.
Ich sagte zu den Jugendlichen:
Ich möchte nicht, dass Ihr werdet wie ich, denn dann wäret Ihr ja nur eine Fotokopie von mir. Nein, Ihr seid einzigartig! Ihr seid etwas Besonderes! Ich möchte, dass Ihr Euch auf Euren eigenen Weg macht, dass Ihr Eure Stärken, Eure Talente und Eure Möglichkeiten entdeckt, aber dass Ihr auch lernt, Euch selbst zu lieben, Euch anzunehmen mit Euren Beschränkungen und Schwächen. Ich wünsche Euch vor allem Zufriedenheit, damit Ihr lernt, Euch anzunehmen, wie Ihr seid!“

„Wer sich immer nur auf der Jagd danach befindet,
zu werden wie ein Anderer, findet niemals die Zeit,
er selbst zu sein, zu sich selbst zu finden!“

Alexander Rykow

Ihr Lieben,
Natürlich ist es etwas Wundervolles, wie in unserer heutigen kleinen Geschichte, eine starke Eiche oder eine wundervolle Rose zu sein.
Aber ich weiß, dass es nicht mein Weg ist, zu sein wie Nelson Mandela oder Mahatma Gandhi. Mein Weg ist es, ein Gänseblümchen zu sein und Geschichten zu erzählen. Ich bin ein Geschichtenerzähler und das möchte ich sein.


Ich wünsche Euch, dass Ihr das große Geheimnis entdeckt:
„Die Zufriedenheit, die Du ersehnst, findest Du niemals, wenn Du versuchst, wie andere Menschen zu sein. Die Zufriedenheit, die Du ersehnst, findest Du nur dann, wenn Du versuchst, Du selbst zu sein und anfängst, Dich selbst zu lieben, zu achten und zu respektieren.“
Alexander Rykow.

Quelle: Astrid Müller


Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein fröhliches, unbeschwertes Wochenende und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

www.dekozauber.de