Ich gehöre ja zu den bösen Menschen. Ehrlich – und es stört mich kaum :-)
Ich bestelle meine Waren liebend gerne über das Internet und bin so Mitschuld am Niedergang des Einzelhandels – so lese ich das jedenfalls immer wieder gerne bei Facebook, Google und Co. Dabei lebe ich noch nicht mal irgendwo in der Pampa, sondern laut Wikipedia in einer Großstadt im nördlichen Ruhrgebiet.
Wahnsinnsauswahl
Echt? Sollte man in einer Großstadt nicht vernünftig einkaufen können? Jedenfalls nicht bei uns. Unsere City besteht aus einer wirklich schick beleuchteten Straße mit diversen 1-Euro-Shops, Dönerläden und ausgesuchten kleinen Filialen großer Ketten. Kaufhaus? Schon seit ein paar Jahren Fehlanzeige! Klamotten in meiner Kleidergröße und vor allem meiner Geldbörsengröße sind nur schwer zu finden. Bücherläden gibt es immerhin zwei – eines bietet mehr Schnick-Schnack als Bücher, der andere führt alles, was gerade hoch angesagt ist.
Netter Service
Also fahre ich für 2,50 € mit dem Bus in die Stadt ( isch habe nämlich gar kein Auto) , lasse mich informieren dass sie das, was ich suche leider gerade nicht da haben, man es mir aber bis zum nächsten Tag bestellen wird, fahre dann für 2,50 € wieder zurück. Verfahre am nächsten Tag noch einmal 5 € um mir mein Buch abzuholen (wenn ich Glück habe und nicht vor 14.00 Uhr) und habe so für ein Buch 19,99 € ausgegeben, statt 9,99 € – ich bin ja vielleicht böse, aber nicht blöd :-)
Freundliche Paketfahrer
Da suche ich mir ganz einfach viel lieber im Internet raus, was mir gefällt und lasse es mir von meinem freundlichen DHL- Fahrer an die Haustür bringen. Sollte ich wider erwarten nicht zu Hause sein, habe ich nette Nachbarn die etwas für mich annehmen – weil ich das nämlich auch für sie mache. Meine persönlichen Erfahrungen mit anderen Paketdiensten sind nicht ganz so positiv, aber DHL hat feste Routen, kommt (fast) immer zu selben Zeit und so kann ich mich entsprechend darauf einrichten.
Viel Gemecker
Mich nervt das ewige Gemecker über die ach so bösen, undankbaren Kunden. In unserem Haushalt muss jeder ziemlich hart für sein Geld arbeiten, deshalb haben wir auch nichts zu verschenken. Wenn ich zwar bereit bin mein Geld im stationären Einzelhandel auszugeben, dafür aber schon ziemlich viel Fahrgeld ausgeben muss, um dann unverrichteter Dinge doch nach Hause zu müssen um meinen Kram im Internet zu bestellen, dann gebe ich das unnütze Fahrgeld lieber für ein weiteres Buch aus :-) So weit her ist es, jedenfalls hier bei uns in der Stadt, mit Beratung, Service und Freundlichkeit nun auch nicht, dass ich dafür noch mal extra Geld ausgebe.
Übrigens: alle Bilder in diesem Artikel stammen von Pixabay
